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Café Kränzchen wird zur Schreibwerkstatt

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Schwerin – „Stellen Sie sich vor, sie antworten auf einen Brief, der gar nicht für Sie bestimmt war!“, sagt Stefan Pamperin. Der Schweriner ist studierter Schreibpädagoge. Ab dem 24. November führt er im Café Kränzchen in der Bornhövedstraße immer montags eine Schreibwerkstatt durch. Unter dem Titel „Letters Found – Gefundene Briefe“ hat er zusammen mit dem Literaturrat Mecklenburg-Vorpommern eine Idee zum gemeinsamen Schreiben und Austauschen entwickelt.

In einem ersten Durchgang hatte Pamperin von April bis September dieses Jahres Menschen mit Fluchterfahrungen gebeten, Briefe zu schreiben: Briefe in ihre Heimat, an verschollene Verwandte oder Briefe an ihr eigenes Ich in der Zukunft. Entstanden seien sehr persönliche, traurige oder lustige, auf jeden Fall sehr emotionale und bewegende Texte. „In der neuen Schreibwerkstatt können nun andere, fremde, deutsche oder nicht-deutsche Menschen diese Briefe als Impulse für eigene Texte verwenden“, sagt Schreibtrainer Pamperin.

Mit dem Café Kränzchen fand er einen Ort, der mit seinem großen Tisch und der freundlichen Atmosphäre perfekt zum Schreiben passt, wie er sagt. Eingeladen sind Menschen, die sich schreibend mit Fluchterfahrungen auseinandersetzen wollen.

Die Schreibwerkstatt beginnt am Montag, dem 24. November. Die Teilnahme ist kostenlos aber auf zehn Personen begrenzt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich anzumelden gibt es auf der Internetseite der Schreibküche Schwerin www.schreibkuecheschwerin.de.

Die Schreibküche Schwerin ist das nebenberufliche Projekt des 50-Jährigen. Ende 2022 hatte Pamperin sich entschlossen, nochmal ein Studium zu absolvieren. „Biografisches und Kreatives Schreiben“ heißt der Master-Studiengang an der renommierten Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Im Erstberuf ist Pamperin Sozialpädagoge. Nach beruflichen Stationen als Suchttherapeut in Lübstorf und als Bewährungshelfer in Schwerin arbeitet er inzwischen an einem Schreibtisch im Sozialministerium. „Die Arbeit mit Menschen hat mir in den letzten Jahren gefehlt. Mit der Schreibpädogik bin ich jetzt zu meinen Wurzeln zurückgekehrt.“ Er freue sich, wieder mit Menschen zu arbeiten, die etwas über sich erfahren, etwas verändern, etwas lernen und ausprobieren wollen. „Beim Thema Schreiben denken viele an ihren qualvollen Deutschunterricht. Daran, dass sie immer perfekt sein mussten. An Gedichtinterpretationen und seitenlange Aufsätze.“ Beim kreativen Schreiben gehe es aber in erster Linie um den Spaß am Schreiben. Schreiben könne helfen, Gedanken zu ordnen oder Erlebnisse auf Papier zu bringen. Mit dem Studium habe er Techniken gelernt, die eigene innere kritische Stimme zu kontrollieren, Schreibblockaden zu lösen und in den Flow zu kommen. In der Schreibküche bietet Pamperin kurze und längere Kurse und auch Einzelberatungen an. Weitere Informationen sind auf seiner Seite www.schreibkuecheschwerin.de zu finden.

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