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Müssen erst alle Hunde aussehen wie Louis aus Malchin, bevor die Behörden handeln?

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Demmin – Immer wieder erreichen die Tierschützer Anzeigen über vernachlässigte Tiere. Jetzt waren Mitglieder des LV des DTSB MV in Gnewitz bei Tessin. Es gab eine Anzeige: Ein Hund vegetiere seit Jahren im Zwinger vor sich hin. Er sei mager und habe offene Wunden. Die Polizei war schon vor Ort. Sie tut aber wenig. Sie hat das zuständige Veterinäramt informiert.

Was wir vorfanden, erschütterte uns tief. Gefunden wurden gleich 3 vernachlässigte Hunde von 3 verschiedenen Besitzern in 3 Gärten unweit eines Neubaus. Die Zwinger waren ausreichend groß und die Hunde hatten Wasser. Aber wenn man in die Augen dieser Kreaturen blickte, kamen einem die Tränen. Dort war nichts mehr, nur noch Leere. Sie bellten nicht, sie knurrten nicht, sie sprangen nicht am Zwinger hoch, und nicht mal die Spitze der Schwänze formte sich zu einem Wedeln. Sie sahen uns einfach nur an – leer, lebendig tot! Die vergessenen Hunde von Gnewitz!

Die Zwinger waren voller Kot, von vielen, vielen Tagen. Ja, diese Hunde bekommen offensichtlich Futter und Wasser, aber nicht mehr. Uns hat sich das Herz verkrampft beim Anblick dieser „Besten Freunde des Menschen“. Warum müssen Tiere so leben? Warum dürfen sie nicht bei ihren Menschen sein, Vertrauen haben, dazugehören? Das Veterinäramt wird bei seiner nach seiner Kontrolle Auflagen erteilen, der Gesetzeslage entsprechend. Aber wird sich für diese Hunde dadurch etwas ändern? Werden sie dadurch mehr geliebt, oder mehr zur Familie gehören?

Wir als Tierschützer sind nicht legitimiert, Tiere ohne Einverständnis des Besitzers mitzunehmen. Also was wird aus dem Labrador, dem Rottweiler und dem Riesenschnauzermischling und den vielen anderen namenlosen Hunden in kahlen Zwingern? Werden sie bald in ihren nur formal dem Gesetz genügenden Zwingern sterben? Oder haben die Besitzer doch noch Mitleid mit ihren Hunden und fangen an, sich um sie zu kümmern? Warum halten sich Menschen Hunde, wenn Sie offensichtlich kein Interesse an Ihnen haben! Das Tierschutzgesetz verbietet es, Tieren Schmerzen und Leiden zuzufügen. Strukturelle Gewalt ist eine Form des Leidens. Wenn Ämter wollen, können Sie handeln. Das Gesetz gibt es her!

Wir können nur immer wieder die Ämter informieren und auf Taten drängen. Aber dennoch geben wir die Hoffnung nicht auf und vielleicht gibt es ja doch noch ein Happy End für die vielen vergessenen Hunde in Gnewitz, Ueckermünde, Eixen und anderen Dörfern und Städten.

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