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FCM II überwintert als Herbstmeister

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Schwerin – Am letzten Hinrundenspieltag der Kreisoberliga Schwerin-Nordwestmecklenburg verteidigten die Segundos Toros die Tabellenspitze gegen den Neuburger SV mit 2:1, die es erst in Vorwoche den Schwerinern ermöglichten Selmsdorf vom Thron zu stoßen, indem Neuburg dem damaligen Tabellenführer ein 2:2 abrang.

Wer den Lankower Sportplatz am Sonntag betrat, um ein Torfestival des Spitzenreiters gegen den Aufsteiger aus Neuburg zu sehen, wurde bitterlich enttäuscht. Schönen Fußball bekam man über 90 Minuten nicht geboten. Die Platzherren wussten, dass ein Sieg Pflicht war und man mit diesem auch noch in einen gemütlichen Winterschlaf an der Tabellenspitze gleiten könnte. Dieser Umstand schien das Schweriner Spiel allerdings zu lähmen.

Um keinem Rückstand hinterher laufen zu müssen, wurde der Tordrang auf das Nötigste beschränkt und sich auf das Verteidigen konzentrierten. Um ja keinen falschen Schritt zu machen im Spielaufbau, wurden einige Schritte glich ganz vermieden. Weil Neuburg sich nur auf die Defensive besann und auf Konter hoffte, fand das Spiel meist zwischen den beiden Strafräumen statt. Der FCM kam kaum zu Chancen.

Zwei gute bis sehr gute Möglichkeiten hatte Ebener auf dem Fuß, konnte diese aber auch nicht verwerten. Das Highlight war eine missglückte Flanke durch Matthé von rechts, welche den Querbalken streichelte. Folglich pfiff Schiri Knothe nach 45 Minuten beim mageren 0:0 in die Pause.

Der NSV verschlief den Anpfiff zur zweiten Hälfte etwas, sodass Ebener in der 46. Minute Jan Deters bedienen konnte. Der USA-Student spielte einen Neuburger aus, zog in den Strafraum und wurde dort in einen Zweikampf verwickelt. Dem danach frei umher hüpfenden Ball wollte sich weder der Verteidiger noch der Torwächter annehmen, sodass Deters keck den Ball zu seinem ersten Saisontreffer versenkte.

Danach sahen die Zuschauer etwas auf dem Platz, was den Begriff Fußball verdiente, jedoch so attraktiv und spannend war, wie eine Nachmittagssendung im deutschen Privatfernsehen. Die Stiere waren deutlich fitter und arbeiteten sich immer wieder in den Strafraum vor. Zu oft herrschte dann jedoch Zwanghaftigkeit anstatt Cleverness in aussichtsreichen Situationen. Aber da das Glück mit dem Tüchtigen ist, wurden die Landeshauptstädter noch einmal belohnt.

Als Bremer von rechts den Ball scharf vor das Neuburger Tor schlug, gönnte der Innenverteidiger den Platzherren nicht, sich nochmals in die Torschützenliste einzutragen, und köpfte das Leder lieber gleich ins eigene Tor in der 62. Minute.

Der FCM wirkte zufrieden mit dem Zweitorevorsprung, zog sich etwas zurück und gewehrte den Gästen Platz im Aufbauspiel. Diesen nahm Neuburg allerdings auch gern an. Nach einer streitigen Zweikampfsituation im Schweriner Strafraum blieb die Pfeife zu Recht stumm, aber die Nordwestmecklenburger witterten Morgenluft.

Nachdem Schwerin die gebotene Vehemenz in einigen Zweikämpfen am Stück vermissen ließ, drang der Gast bis in den Strafraum vor und überwanden in der 78. Andreas Belke zwischen den FCM-Pfosten. Neuburg drückte nochmal richtig. Jedoch blieb es bei einer Beschäftigungsmaßnahme für die Schweriner Hintermannschaft. Sich ergebene Konter vermochten die Stiere nicht dazu zu nutzen, den Sack endgültig zuzuschnüren. Insgesamt ein verdientes 2:1.

Der zweiten Garde des FC Mecklenburg genügte die schwächste Heimvorstellung der Hinrunde, um drei Punkte gegen Neuburg einzufahren und als Herbstmeister in die pflichtspielfreie Winterzeit zu starten. Der sehr gute Tabellenplatz lässt letztendlich die oftmals nur befriedigenden Leistungen auf dem Platz in den Hintergrund rücken. Nichtsdestotrotz ist man, wie auch in diesem Spiel, den eigenen Ansprüchen nicht vollkommen gerecht geworden.

Besonders auswärts kamen die Defizite oft genug zum Vorschein. Ging man doch in sechs Auswärtsspielen nur zweimal als Sieger vom Platz und lies insgesamt zehn Punkte liegen. Auch wenn die Tabelle nie lügt, liegt vor den Volkwein-Schützlingen in der Winterpause sowie in der Rückrunde noch eine Menge Arbeit und Fleiß, um das Ziel Aufstieg zu erreichen.

FCM II: Belke – Liebetrau, Grams, Waack, Ostrowitzki – Danielczyk (88′ Davidson), Deters, – Bremer (66′ Kleinfeld), Ebener, Matthé – Bandomir

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