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Todestag von Marianne Grunthal jährt sich zum 80. Mal

Gemeinsames Gedenken am 2. Mai

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Schwerin – Der Todestag von Marianne Grunthal jährt sich am kommenden Freitag, den 2. Mai zum 80. Mal. Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und Stadtpräsident Sebastian Ehlers laden an diesem Tag um 9 Uhr zum gemeinsamen Gedenken an Marianne Grunthal auf den gleichnamigen Platz ein, um an die Lehrerin aus Zehdenick zu erinnern. Erwartet werden zur Gedenkveranstaltung am Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude auch Verwandte Marianne Grunthals sowie Mitglieder der Stadtvertretung. 

Die Lebensgeschichte Marianne Grunthals (1896–1945) ist auf tragische Weise mit der Schweriner Stadtgeschichte verbunden. Sie wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und wuchs dort auf. Nach dem Pädagogikstudium kehrte sie nach Zehdenick zurück und unterrichtete an der Mittelschule. Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin und deren Familie einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen. In Zippendorf wurde sie von der Nachricht überrascht, Adolf Hitler sei tot. „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ – ihre Reaktion auf die Todesnachricht wurde ihr zum Verhängnis. Der Friedenswunsch erfüllte sich für sie nicht mehr. Marianne Grunthal wurde verhaftet und zusammengeschlagen, auf einem Lastwagen in die Stadt transportiert und dort von der NS-Kreisleitung zum Tode verurteilt. SS-Männer wollten sie auf dem Bahnhofsvorplatz an einem Leitungsmast der Straßenbahn mit einem Strick aufhängen. Doch der Strick riss. Erst mit einer Drahtschlinge gelang die grausige Tat, nur wenige Stunden vor dem Einzug der US-amerikanischen Truppen. Marianne Grunthal wurde ein letztes Opfer nationalsozialistischer Gewalt und Verblendung in Mecklenburgs Landeshauptstadt. Darauf verweist auch die Inschrift ihres Grabes in Zehdenick: „Ich wähnte schon den Frieden, doch mein Leben wurde ausgelöscht.“
Der Bahnhofsvorplatz, der Ort ihrer Hinrichtung, wurde bereits zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod mit einer Gedenktafel versehen und nach ihr benannt.

Nach der Gedenkveranstaltung werden Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und die Familie von Marianne Grunthal um 13 Uhr in Zehdenick erwartet, um dort gemeinsam mit dem Zehdenicker Bürgermeister Alexander Kretzschmar eine Gedenktafel am letzten Wohnort von Marianne Grunthal einzuweihen. Um 14 Uhr werden beide Stadtoberhäupter auf dem Zehdenicker Friedhof Blumengebinde am Grab von Marianne Grunthal niederlegen.

Zum 80. Todestag von Marianne Grunthal wird der wissenschaftliche Mitarbeiter der Museen der Landeshauptstadt, Dr. Jakob Schwichtenberg, am 8. Mai um 19 Uhr im Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus einen Vortrag mit dem Titel „Marianne Grunthal! Im Leben sind wir uns nicht begegnet, aber dein Tod hat dir unsere Herzen gewonnen“ halten, der sich dem Leben der Ermordeten und der vielfältigen Erinnerungskultur widmen wird. Der Eintritt ist frei.

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