Schwerin – Am 30. Oktober öffnet das Staatliche Museum Schwerin nach vier Jahren wieder seine Pforten für die Öffentlichkeit. Möglich wurde die Modernisierung des Museums durch eine Förderung der Dorit & Alexander Otto Stiftung in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat rund 4 Millionen Euro in die Modernisierung investiert.
Die aufwendige Modernisierung hat das traditionsreiche Haus auf ein neues Niveau gehoben und bietet der Kunst nun eine repräsentative Kulisse: An den Wänden und Säulen sind historische Farbschichten teilweise freigelegt worden. Hochwertige Oberflächen und Gestaltungselemente sind in hoher Qualität wiederhergestellt worden. Die historischen Decken-, Wand- und Bodenbelege wurden grundlegend restauriert und teilweise erneuert.
Das Museum präsentiert sich in neuer Farbigkeit – und zudem familienfreundlicher, inklusiver und digitaler: Elektrische Hebeplattformen wurden installiert, die Türen automatisiert, die technische Ausstattung erneuert und die Räume mit WLAN ausgerüstet, auch die WC-Anlagen wurden erneuert.
Mit der Modernisierung hat das Museum durch die Umnutzung und Erschließung ehemaliger Depot- und anderer Flächen rund 400 m² Ausstellungsfläche hinzugewonnen. Gestalterisch und architektonisch präsentiert sich das Museum komplett neu – und orientiert sich zugleich an seinem historischen Erbe. Dadurch ist auch das Erdgeschoss mit dem Obergeschoss gestalterisch wieder zu einem Haus zusammengewachsen.
Die vollständige Neukonzeption der Dauerausstellung spiegelt dieses Zusammenwachsen wider: Direktorin Dr. Pirko Zinnow und dem Museumsteam ist es gelungen, Vergangenheit und Gegenwart, alte und neue Kunst zu verbinden. Es sind völlig neue Ausstellungsräume entstanden. Hochkarätige Neuankäufe, spektakuläre Leihgaben und hervorgeholte Schätze lassen die Besucherinnen und Besucher spannungsreiche Bezüge entdecken, bekannte Werke neu sehen und ungewohnte Perspektiven einnehmen.
„Die Zusammenarbeit zwischen der Dorit und Alexander Otto Stiftung und der Landesregierung zeigt, was möglich ist, wenn wir gemeinsam an unsere kulturellen Schätze glauben und bereit sind, in sie zu investieren. Das Ergebnis sehen wir heute: ein Museum, das Geschichte und Zukunft miteinander verbindet, das Tradition und Innovation vereint, das Besucher beeindruckt. Ich bin überzeugt: Kunst und Kultur sind wichtig für unsere kulturelle Identität, für unsere Gesellschaft insgesamt, denn sie geben Anstöße, um über gesellschaftliche Entwicklungen nachzudenken und zu diskutieren“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
„Unser Ziel war es, das Museum in puncto Gestaltung, Ausstellungsqualität und Besucherangebot auf ein neues Level zu heben, um zukünftig mehr Besucher zu begeistern. Dazu haben wir das Museum umfänglich restauriert und modernisiert und einen Rahmen für die wunderbare Kunst geschaffen, den sie verdient. Damit sich die Menschen ein persönliches Bild von den Ergebnissen unserer Arbeit machen können, ermöglicht meine Stiftung gemeinsam mit dem Land vier Jahre freien Eintritt“, erklärte Unternehmer und Stifter Alexander Otto.
„Wir haben vier Jahre lang auf diesen Tag hingearbeitet. Endlich können wir die Türen wieder öffnen und die Menschen einladen, das Museum zu ihrem zu machen. Das Haus selbst und vor allem die facettenreiche und hochkarätige Ausstellung sollen inspirieren, neugierig machen und gerne auch provozieren. Mein herzlicher Dank gilt Alexander Otto für sein Engagement. Mit der Wiedereröffnung hat Schwerin einen neuen kulturellen Treffpunkt im Herzen der Stadt, ein Museum für alle“, erklärte Direktorin Dr. Pirko Zinnow.
Funktionale und architektonische Optimierungen
Das prächtige Gebäude wird ein Ort zum Entdecken, Staunen und Mitreden – und ein Stück Welterbe, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Der seeseitige Zugang im Erdgeschoss ist nach dem Umbau wieder geöffnet, so dass das Museum über einen weiteren barrierearmen Zugang verfügt. Im Obergeschoss ist eine dem Museum angemessene repräsentative Eingangssituation entstanden, die den Zugang über die große Freitreppe zum Erlebnis macht.
Im modernisierten Erdgeschoss treffen nun kräftige Farben und historische Details auf eine frische Präsentation moderner Kunst. In der oberen Etage beeindruckt die berühmte Sammlung Alter Meister, darunter Werke von Rubens und Frans Hals, die nun in neuem Licht erstrahlen: Finanziert durch das Land, ist die Ausstellungsbeleuchtung im ganzen Museum erneuert worden und setzt die Kunstwerke gekonnt in Szene.
An den Wänden und Säulen sind historische Farbschichten teilweise freigelegt worden. Die hochwertigen und historischen Decken-, Wand- und Bodenbelege wurden grundlegend restauriert und wieder hergestellt. Das aufwändig neu gestaltete Café mit Museumsshop sorgt für mehr Verweilqualität und trägt dazu bei, dass das Museum ein neuer kultureller und inspirierender Treffpunkt im Herzen Schwerins wird.
Die Ausstellungsarchitektur und das neue Wegeleitsystem hat der renommierte Berliner Ausstellungsgestalter Duncan McCauley entworfen. Die Besucherinnen und Besuchern können sich somit noch besser im Haus orientieren. Zudem ist der Rundgang durch das Museum nun nahezu barrierefrei.
Neukonzeption der Ausstellung
Die fürstliche Sammlung tritt in den Dialog mit zeitgenössischen Werken, Themenräume widmen sich ausgewählten Schwerpunkten der Schweriner Sammlung, so z.B. der außergewöhnlichen Duchamp Sammlung des Hauses sowie der ostdeutschen Kunst. Den Übergang schafft eine immersive Rauminstallation.
Die Ausstellung macht die Geschichte der Sammlung greifbar und strahlt mit ihrer Vielfalt und ihren hochkaratigen Highlights in die Region, ins Land und darüber hinaus.
Neben der Kunst selbst machen neue digitale Angebote, interaktive Stationen und eine abwechslungsreiche Präsentation das Museum für alle Generationen zu einem Erlebnis.
Alexander Ottos Unternehmen ECE hat die Projektsteuerung des Modernisierungsprojekts verantwortet und gemeinsam mit dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Schwerin sowie dem Museum die Baumaßnahmen geplant. Bei der Modernisierung floss die Expertise der ECE aus Bauprojekten wie beispielsweise der Modernisierung der Hamburger Kunsthalle ein. Wie schon bei der Kunsthalle war auch bei der Modernisierung des Staatlichen Museums Schwerin das Hamburger Architekturbüro LH Architekten mit der Planung beauftragt.
Gemeinsam ermöglichen die Dorit & Alexander Otto Stiftung und das Land Mecklenburg-Vorpommern zudem vier Jahre freien Eintritt in das Staatliche Museum Schwerin.