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Zoo Rostock eröffnete große begehbare Außenvoliere

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Rostock – Zoodirektor Udo Nagel hat heute gemeinsam mit dem Rostocker Zooverein und Vertretern regionaler Firmen sowie weiteren Förderern und Unterstützern des Zoos Rostock eine neue begehbare Freiluftvoliere eröffnet. In der neuen Heimat vieler südamerikanischer Vögel werden mit den Rosalöfflern und Kahnschnäbeln sowie den Herbstpfeifgänsen und Rotschulterenten gleich vier neue Tierarten im Zoo Rostock zu sehen sein.


„Mit der Sichler-Voliere gestalten wir moderne Vogelhaltung und ermöglichen unseren Besuchern, in einen natürlichen Lebensraum einzutauchen und ein wenig südamerikanisches Feeling zu erleben“, sagte der Zoodirektor heute anlässlich der Eröffnung. Die neue 650 Quadratmeter große Außenanlage befindet sich im historischen Zooteil am früheren Café Tordalk zwischen Löwenanlage und Regenwaldpavillon. Im Zoo Rostock leben insgesamt rund 500 gefiederte Zoobewohner in 73 Vogelarten.

Zwei Teiche und ein Wasserlauf
Die geräumige Flugvoliere hat eine Größe von 650 Quadratmetern und eine Höhe von durchschnittlich sechs Metern. Die Größe der Voliere wurde so bemessen, dass den verschiedenen Vogelarten ausreichend Platz zur Verfügung steht. In der Voliere gibt es Naturboden aus verschiedenen Materialien. Um den Bedingungen des natürlichen Lebensraums der Vögel so nahe wie möglich zu kommen, wurde die Voliere mit Büschen und Bäumen bepflanzt und im Geäst werden Nestunterlagen und Nestkörbe sowie Nistmaterial angeboten. Die Tiere können zwei Teiche, verbunden durch einen kleinen Wasserlauf, nutzen.

Durch den vorderen Bereich der Voliere zieht sich ein natürlich angelegter Weg, auf dem die Besucher die Vögel und das Brutgeschehen ohne Gitter erleben sollen. In der kalten Jahreszeit können die Vögel auch in ihren 150 Quadratmeter großen Winterquartieren beobachtet werden. „Insbesondere die unmittelbar an der Voliere befindlichen großzügigen Winterquartiere im ehemaligen Café Tordalk sind ein großer Fortschritt gegenüber unserer alten Sichler-Voliere“, betonte Zookuratorin Antje Angeli.

Das komplette Gebäude ist erhalten geblieben. Die damaligen Speiseräume sind jetzt für die Vögel Winterquartiere und Rückzugsmöglichkeit zugleich. Die Wirtschaftsbereiche wurden entkernt und sind zu einer Quarantänestation für Vögel inklusive Futterküche umgebaut worden. Der Rostocker Zooverein hat die umfassende Gebäudesanierung des ehemaligen Café Tordalk übernommen. „Ohne die große Unterstützung durch den Rostocker Zooverein hätten wir das Gesamtprojekt nicht stemmen können. Wir sind sehr dankbar für das außergewöhnliche und tatkräftige Engagement aller Vereinsmitglieder“, hob der Zoodirektor hervor.

Sechs Küken in der Volierenkita
Inzwischen haben sich die Vögel in ihrem neuen Zuhause eingelebt. Außer den Roten Sichlern, die schon seit Langem zum Tierbestand des Rostocker Zoos zählen, gehören vier neue Tierarten und die von der Stelzvogelwiese umgezogenen Spitzschwingenenten zur Wildvogel-WG. Alle Vogelarten sind in Südamerika beheimatet und leben dort meistens in und an Sümpfen, Seen oder Flussdeltas. Zu den Erstbewohnern zählen zehn Rote Sichler und ihr Nachwuchs, ein Sichlerküken. Die vier Rotschulterenten freuen sich sogar schon über fünf Küken, der erste Nachwuchs überhaupt in der neuen Anlage. Dazu gesellen sich neun Rosalöffler, drei Kahnschnäbel, zwei Herbstpfeifgänse und zwei Spitzschwingenenten.

„Die Tiere bewohnen alle die gleichen südamerikanischen Lebensräume und können auch in zoologischen Einrichtungen harmonisch zusammenleben. Die Voliere ist sehr geräumig, so dass zukünftiger Nachwuchs und eventuell noch ein bis zwei weitere Arten einziehen können“, erläuterte Vogelkurator Markus Klamt. „Die vier neuen Vogelarten sind Nachzuchten aus Zoos in Hamburg, Cottbus, Köln, Braunschweig und Bernburg. Selten gezeigt werden vor allem die südlichen Kahnschnäbel und die Herbstpfeifgänse. Hervorzuheben sind auch die Rosalöffler und Roten Ibisse aus der Familie der Sichler und Löffler, die besonders aus farblicher Sicht aufgrund ihres leuchtend roten Gefieders ein Highlight sind. Bei den Rotschulterenten, eine der kleinsten Entenarten, ist markant, dass sich die männlichen Tiere ihren Weibchen permanent im Prachtgefieder präsentieren“, so Klamt.

Die Besucher durften zeitweise schon seit einigen Wochen die Anlage besichtigen, um die Tiere an die Menschen zu gewöhnen. „Inzwischen sind unsere Volierenbewohner auch während der Anwesenheit von Besuchern entspannt“, sagte der Vogelkurator.

Besondere Herausforderung an die Statik
Der gesamte Bau der Voliere mit Besucherschleuse und Dachkonstruktion war durch die besondere Form, Größe und die Anforderungen an die Statik eine Herausforderung. Das Tragwerk der Voliere besteht aus Profilstahl und wurde von der Bad Doberaner Firma Metallbau Ott errichtet und soll künftigen Winterstürmen sicher standhalten. Weitere regionale Unternehmen waren am Bauvorhaben beteiligt, so unter anderem Nord-Tiefbau aus Ravensberg und die Gartenbaufirma alpina ag aus Rostock. Des Weiteren haben die Firma Lühnbau aus Lingen (Ems) und das Ingenieurbüro für Bauleitung Arndt aus Rathenow mitgewirkt. Der Kunstfelsen wurde in bewährter Art und Weise von Wildlife Artist Uwe Thürnau gestaltet. „Wenn möglich, arbeiten wir gern mit Unternehmen aus unserer Region zusammen, für die oftmals der Zoo auch eine Herzensangelegenheit ist“, unterstrich der Zoodirektor.

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