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Schweriner Zoo: Mit UWE regionale Biotope retten

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Schwerin – Wer in Schwerin wohnt, hat Wald und Wiese quasi vor der Haustür. Das viele Grün, der kurze Weg zur Badestelle oder die Möglichkeit, Zeit auf dem Wasser zu verbringen, sind für die meisten klare Pluspunkte der Landeshauptstadt. „Wir sind eine grüne Stadt. Und mit seinen zahlreichen Ökosystemen ist Schwerin auch für seltene Tier- und Pflanzenarten ein echtes Paradies. Das ist absolut wertvoll und erhaltenswert”, sagt Zoo-Direktor Dr. Tim Schikora. Doch einige der kostbaren Biotope sind großen Belastungen ausgesetzt und drohen, wie zum Beispiel der Schelfvoigtsteich, zu verschwinden. Aus diesem Grund startet der Schweriner Zoo eine Initiative, die es jedem Zoo-Besucher ermöglicht, sich unkompliziert am Thema Umweltschutz zu beteiligen – mit UWE, dem Umwelt-Euro.

Das Thema Umweltschutz hat in den vergangenen Jahren viel an Aufmerksamkeit gewonnen. Immer mehr Menschen machen sich Gedanken, wie sie einen Beitrag leisten und zum Beispiel ihre alltäglichen Gewohnheiten anpassen können. Doch um erfolgreich zu sein, braucht es Aufklärung – eine der wichtigsten Aufgaben von Zoos, wie Dr. Tim Schikora weiß: „Wir beschäftigen uns viel mit dem Thema und wollen vermehrt auf bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie schützenswerte Lebensräume hier in der Region aufmerksam machen", sagt er. Die Idee war deshalb, alle Schweriner mit einzubeziehen. „Eine Möglichkeit musste her, bei der jeder mitmachen kann und wir als Stadt gemeinsam handeln", kündigt der Zoo-Direktor an und begründet damit die Einführung des neuen Spenden-Euros im Schweriner Zoo zum Saisonbeginn im April. Mit UWE, dem Umwelt-Euro, bekommt jeder Zoo-Besucher die Möglichkeit, sich für den Erhalt von Biotopen zu engagieren. „Jeder Euro, jeder UWE, fließt zu 100 Prozent in regionale Projekte – in diesem Jahr in die Revitalisierung des Schelfvoigtsteiches", versichert Dr. Tim Schikora. Der Umwelt-Euro pro Person auf den regulären Eintrittspreis ist eine freiwillige Abgabe. Natürlich ist niemand verpflichtet, diesen zu zahlen. Die Entscheidung trifft jeder Zoo-Besucher an der Kasse. Als kleines Dankeschön erhält er dann einen Anstecker mit dem „Gesicht” von UWE.

Bei dem ersten Projekt, dem Schelfvoigtsteich nördlich des Ruheforstes, handelt es sich um eine ehemalige Bucht des westlich angrenzenden Ziegelaußensees, mit dem das Gebiet über einen Graben verbunden ist. Kalkreicher Untergrund neben sauren Böden sowie der kleine Moorkomplex zeichnen diesen Standort aus und machen ihn trotz der relativ kleinen Fläche so attraktiv für eine Vielzahl an gefährdeten, seltenen Pflanzenarten. Dazu zählen unter anderem Armleuchteralgen, Seerosen, die Untergetauchte Wasserlinse, der Wasserschlauch und verschiedene Torfmoose. Gesetzlich geschützt sind sogar der Erlenbruchwald, der Sumpffarn- und der Schneidenröhricht sowie Großseggensümpfe.

Aus der Tierwelt liegen ebenfalls konkrete Daten vor. So fühlen sich hier insgesamt 23 Libellenarten und 24 Arten von Wasserkäfern genauso wohl wie Kammmolch und Laubfrosch, Schellente und Eisvogel. „Am Rande Schwerins auf gerade einmal acht Hektar so viele verschiedene, höhere Arten anzutreffen, ist schon sehr besonders. Zusätzlich liegt der Schelfvoigtsteich im EU-Vogelschutzgebiet der ,Schweriner Seen’”, sagt Dr. Hauke Behr, Fachdienstleiter Umwelt der Landeshauptstadt Schwerin.

Doch das kostbare Biotop droht durch verstärkten Baumaufwuchs zu verschwinden. „Im Sommer gibt es hohe Wasserverluste. Außerdem ist der Wasseraustausch mit dem Ziegelaußensee gestört. Zu viel nährstoffreiches Wasser gelangt in diese nährstoffarme Region. Kleinflächig gesehen sorgt das für eine zusätzliche Klimabelastung. Der Lebensraum für die vielen Wasser- und Moortiere und -pflanzen könnte verschwinden, wenn wir nichts unternehmen”, warnt Dr. Hauke Behr.

Mit dem Erlös des Umwelt-Euros UWE soll daher eine kleine Stauanlage am vorhandenen Graben errichtet werden. Geplant ist außerdem, mit einer Beobachtungsplattform eine bessere öffentlich zugängliche Naturbeobachtung zu ermöglichen. Wer möchte, kann übrigens auch unabhängig vom Zoo-Besuch und direkt für das Projekt spenden. „Wir freuen uns, dass wir am 8. März wieder öffnen und die Schweriner unsere tierischen Bewohner im Außenbereich besuchen können. Daneben wollen wir aber, dass sie auch etwas lernen und sich mit der Flora und Fauna außerhalb des Schweriner Zoos beschäftigen. Das hoffen wir, durch den Umwelt-Euro ab der neuen Saison anzustoßen”, sagt Dr. Tim Schikora.

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