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Was wäre, wenn die Mauer nicht gefallen wäre?

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Rostock – Fast genau 30 Jahre ist es her, als ein Ereignis nicht nur Deutschland und Europa veränderte, sondern die ganze Welt. Die Rede ist vom Mauerfall am 9. November 1989. An diesem Tag tanzten Menschen aus dem Osten und dem Westen auf der Berliner Mauer und hämmerten eigenhändig Stücke aus dem Symbol der deutschen Teilung. Doch was wäre, wenn die Mauer nie gefallen wäre? Wie sähe dann die DDR heute aus? Wie würden die DDR-Bürger leben und wie hätten sich die weltweiten Ereignisse der vergangenen 30 Jahre auf die Deutsche Demokratische Republik ausgewirkt? Ab dem 4. November begibt sich Antenne MV mit einem Gedankenexperiment auf die Reise in die DDR 2019.

Mit dem Futurologen Dr. Karlheinz Steinmüller hat sich der Rostocker Radiosender einen Partner für das Experiment gesucht, der dank seiner Expertise ein genaues Bild von der fortexistierenden DDR zeichnen kann. Als Zukunftsforscher entwickelt er eigentlich auf der Basis aktueller Ereignisse mögliche Szenarien für die kommenden Jahre. Für Deutschlands größtes Gedankenexperiment hat er sich nun über 30 Jahre zurück versetzt.

Im Radioprogramm erfahren die Hörer von ihm, unter welchen Umständen die Mauer nicht gefallen wäre und was das für die DDR und ihre Bürger bedeutet hätte. „Auch die fortexistierende DDR ist immer wieder durch Krisenzeiten gelaufen. 30 Jahre, das ist eine fürchterlich lange Zeit!“, sagt Karlheinz Steinmüller. Er versetzt sich während des Gedankenexperiments in Günter Schabowski, der im Szenario des Senders eben nicht sagt: „…meiner Kenntnis nach… ist das sofort.“ Sondern: „Jeder kann beantragen, dass er auch ohne besondere familiäre Gründe mal ausreisen darf, morgen früh in der Meldestelle.“ Die Menschen wären daraufhin nicht zur Bornholmer Brücke in Berlin geströmt, nicht zu den Grenzöffnungsstellen, sondern zu den polizeilichen Meldestellen überall im Land.

Eine Vorstellung, die vielen Gänsehaut beschert – so auch Roland Jahn, deutscher Journalist und Leiter der Stasiunterlagenbehörde BStU. Im Antenne MV-Interview verrät er: „Wenn die Mauer nicht gefallen wäre, dann wären wir weiter getrennt, als Familie, dann hätte ich nie wieder nach Hause fahren können.“ Er sei einer derjenigen gewesen, die zu DDR-Zeiten ihre Meinung laut und mit Nachdruck vertraten. Nach einer Haftstrafe wurde er 1983 gewaltsam aus der DDR ausgebürgert.

Ein ganz anderes „Was wäre wenn…”-Erlebnis erzählt Antenne MV-Hörerin Silke aus Waren (Müritz): „Wenn die Mauer nicht gefallen wäre, dann wäre unsere Hochzeit sicherlich anders und auch perfekter gewesen.“ Silke hat ihrem Mann am 10. November 1989 das Ja-Wort gegeben. Auf dem Weg zum Standesamt hat die Familie vom Mauerfall gehört – geheiratet wurde trotzdem, allerdings fast ohne Kellner. Die waren nämlich alle auf Westausflügen und kehrten erst abends mit jeder Menge Bananen wieder.

Auch Politiker Gregor Gysi hat mit Antenne MV das Gedankenexperiment gewagt. „Dadurch, dass ich den Beruf eines Anwalts hatte, hatte ich einen fantastischen Nischenberuf. Ich durfte dem Gericht widersprechen, dem Staatsanwalt, dem Bürgermeister, […] das hätte ich ausgenutzt und wäre einfach bis ins hohe Alter Anwalt geblieben“, berichtet er.

Der Rostocker Radiosender ruft ab Montag, dem 4. November, jeden auf, den Leitsatz des Experiments zu vervollständigen: „Wenn die Mauer nicht gefallen wäre, dann…“. Wer sich beteiligen möchte, wählt einfach nur die Hörerhotline des Senders (0381) 40 33 4444. Zu hören ist das große Gedankenexperiment dann bis zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im Antenne MV-Programm und als Podcast auf www.AntenneMV.de.

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