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Baukultur & Tourismus: Zwei Welten – ein Ziel?

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Schwerin – Baukultur & Tourismus: Zwei Welten – ein Ziel? so lautet der Titel einer Tagung, die die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband MV, dem DEHOGA MV und dem Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes veranstaltet.

Die Tagung wird am 16. Oktober 2015 von 10 bis 15 Uhr im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald stattfinden. In ihr soll es darum gehen, beide „Welten“ einander näher zu bringen und zu untersuchen, welche Potentiale eine zielgerichtete Zusammenarbeit bietet. Dass sich eine Zusammenarbeit lohnt, darin sind sich die Veranstalter einig.

Ebenso räumen sie der Baukultur und Architektur des Landes einen hohen Stellenwert ein – auch, aber nicht nur – für den Tourismus. „Baukultur und Tourismus ergänzen sich in wunderbarer Weise. Mecklenburg-Vorpommern glänzt mit seinem baukulturellem Erbe und den herausragenden Leistungen seiner Bauherren und Architekten. Dazu zählen Backsteingotik, Bäderarchitektur, historische wertvolle Guts- und Herrenhäuser, Ingenieurbauwerke sowie auch typische Stadt- und Ortsstrukturen. Die zahlreichen Schätze der regionalen Baukultur machen auch das touristische Angebot in unserem Land um vieles reicher.“, so Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus.

„Baukultur trägt neben den klassischen touristischen Angeboten maßgeblich zur Identität einer touristischen Destination bei. Sie ist damit ein wichtiges Instrument, um sich im Marketing klar von Mitbewerbern und anderen Regionen abzuheben. Die Einmaligkeit einer Naturlandschaft und die Unverwechselbarkeit der gebauten Umwelt sind Visitenkarten einer Region. Gerade auch Unternehmen aus Hotellerie und Gastronomie nutzen solch regionaltypisch-traditionellen Gegebenheiten für das eigene Marketing. Aber auch moderne Aspekte der Baukultur gehören dazu.“, macht Matthias Dettmann, Hauptgeschäftsführer der DEHOGA MV, deutlich.

Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages sowie des Tourismusverbandes MV e. V. ist sich sicher: „Architektur bringt Gäste. Mecklenburg-Vorpommern ist bekannt für die Backsteingotik, für Herrenhäuser unterschiedlicher Stile und für die Bäderarchitektur. In die traditionellen Formen mischen sich immer mehr gelungene Beispiele für modernes Bauen. Neben dem Mut zum Neuen zeichnen sich diese idealerweise dadurch aus, dass sie sich an Ortsbilder und Landschaften anlehnen und nicht wie Fremdkörper erscheinen.“ Gleichzeitig betont Bretschneider, dass der Blick auf qualität- und gehaltvolles Bauen und Sanieren in den vergangenen Jahren geschärft worden sei. „Daran müssen wir festhalten und Fehlentwicklungen in den für Touristen und für den Immobilienmarkt interessanten Städten und Gemeinden vermeiden.", so die Präsidentin weiter.

Dem kann Dettmann nur zustimmen: „Es muss auch darum gehen, im Ringen aller Kräfte vor Ort, Zersiedlung und negativen Tendenzen – beispielsweise bei der Bebauung mit Ferienhaussiedlungen – entgegen zu wirken. Geisterstädte, seien sie architektonisch auch noch so wertvoll, nutzen weder Besuchern noch Bewohnern.“

Joachim Brenncke, Präsident der Architektenkammer MV, spannt den Bogen noch weiter: „Mecklenburg-Vorpommern hat landschaftlich und kulturell viel zu bieten und sich vor allem in den letzten Jahren baukulturell sowie touristisch gut entwickelt. Für die Zukunftsfähigkeit des Landes bedarf es aber eines weitergehenden Selbstverständnisses  – eines, das Tradition und Moderne verbindet. Es ist eine Identität erforderlich, die aus dem Vergangenen schöpft und sich selbstbewusst der Zukunft stellt. Dies bedeutet eine zeitgemäße Architektur, die regionale Besonderheiten aufnimmt und Fragestellungen mit innovativen Lösungen beantwortet. Unsere Baukultur spiegelt das Selbstverständnis unseres Landes wider und wir sind nicht nur ein `Land zum Leben`, ein Land, das `gut tut`, sondern vor allem ein Land mit Zukunft.“

Da sich die Zukunft nur gemeinsam gestalten lässt, ist es notwendig, dass die Themen Tourismus und Bauen auf vielen Ebenen stärker miteinander verzahnt werden. Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland mit der höchsten Tourismusintensität in Deutschland. Wasser, Wälder und weite Landschaften sind ohne Zweifel ein wichtiger Grund dafür. Aber: Welche weiteren Faktoren begünstigen diese Vorrangstellung – und: Kann man sie noch weiter ausbauen?

Die Veranstaltung am 16. Oktober in Greifswald geht der Frage nach, ob – und wenn ja, wie – durch hochwertige Architektur die touristische Entwicklung unseres Bundeslandes unterstützt und auf hohem Niveau verstetigt werden kann. Sie bietet dabei die Chance, gemeinsam die Potentiale zu betrachten und die Schnittmengen beider Themenfelder zu untersuchen. Dabei gilt es, neue Formen der Zusammenarbeit zu finden.

Ziel sollte es sein, Tourismusdestinationen in Mecklenburg-Vorpommern zukünftig eine eigenständige regionale baukulturelle Identität zu verleihen – im Interesse der Förderung eines qualitativ hochwertigen Tourismus und einer hohen Lebensqualität für die Einheimischen. Klar ist, dass in Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern immer weniger neu gebaut werden wird, umso wichtiger ist aber die Frage, welche Qualität wir uns für alle noch kommenden Bauvorhaben und touristischen Entwicklungen wünschen.

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