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Herrnburg ist erleichtert – Mörder von Anna-Lena U. verhaftet

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Lüdersdorf/ Schwerin – Die Meldung am Donnerstagvormittag erleichterte nicht nur den Ortsteil Herrnburg (5.000 Einwohner) der Gemeinde Lüdersdorf in Nordwestmecklenburg, sondern auch ganz Norddeutschland. Norman L., der mutmaßliche Täter wurde in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag in seiner Wohnung im Lübecker Stadtteil Eichholz von einem Sondereinsatzkommando festgenommen. Die Polizei hatte am Montagabend in einem öffentlichen Fahndungsaufruf die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Prompt gingen 87 Hinweise zum Mord an der 29-jährigen Joggerin ein. Die Polizei durchsuchte erst am Dienstagabend ein Kleingartenverein in St. Lorenz Nord und näherte sich am Mittwochabend langsam der Täterwohnung. Um 3.00 Uhr dann der Zugriff. Joachim Arnold, Kriminaldirektor sagte auf der Pressekonferenz: „Wir sind unheimlich glücklich und froh, dass wir in so kurzer Zeit den Täter in Untersuchungshaft nehmen konnten.“ Rostocks Polizeipräsident Thomas Laum stellte klar: „Entscheidend für die rasche Aufklärung der Tat war, dass wir am Körper der Toten sowohl auch an dem gefundenen Messer, Spuren des Täters festgestellt haben. Es gab den unbedingten Willen, den Fall so schnell wie möglich aufzuklären“, fügte Laum noch hinzu.

In den Vormittagsstunden des 7. Juli 2013 wurde die 29-jährige Anna-Lena U. während des Joggens in der Palinger Heide, am sogenannten Kolonnenweg von einem zunächst unbekannten Täter überfallen und durch einen Messerstich in die rechte Halsseite getötet.

Anna-Lena U., die in Italien lebte, befand sich zur Tatzeit zu Besuch bei Ihren Eltern.

Die ersten kriminalpolizeilichen Maßnahmen sowie die vor Ort vorgenommenen rechtsmedizinischen Untersuchungen wiesen eindeutig auf ein Tötungsdelikt hin. Am Tatort und in der unmittelbaren Umgebung konnten durch die Kriminaltechniker zahlreiche Spuren gesichert werden, darunter auch ein Messer.

Die Untersuchung des Messers im LKA MV ergab, dass sich daran nachweislich Blutspuren des Opfers befanden, ebenso konnte die DNA einer männlichen Person nachgewiesen werden. Diese Spur konnte dem 45-jährigen arbeitslosen Norman L. aus Lübeck zugeordnet werden. Dieser ist in den Jahren 1987 bis 1998 wiederholt wegen Diebstahlshandlungen, Verkehrsdelikten sowie wegen Gewaltstraftaten, wie gefährliche Körperverletzung und einer versuchten Vergewaltigung in Erscheinung getreten. Für das Sexualdelikt wurde er vom Amtsgericht Lübeck zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren und 9 Monaten verurteilt. Am 11. Juli 2013, 03:00 Uhr, nahm die Polizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schwerin Norman L. in dessen Wohnung fest.
Die Spurensuche ging am Donnerstagvormittag in der Wohnung des 45-jährigen weiter. Auch hier stelle die Polizei weiteres Beweismaterial sicher.
Das Amtsgericht Schwerin hat am gleichen Tag dem Antrag der Staatsanwaltschaft Schwerin auf Erlass eines Haftbefehls wegen Mordes stattgegeben. Der Beschuldigte befindet sich gegenwärtig in Untersuchungshaft.

Dr. Klaus Müller, Leitender Oberstaatsanwalt: „Aufgrund der Gesamtumstände und der einschlägigen Vorverurteilungen ist ein sexuelles Motiv zur Zeit nicht auszuschließen. Raub und eine Beziehungstat scheidet aus.“ Die Ermittler wollen jetzt alte Fälle neu aufrollen und prüfen, ob Norman L. für weitere Taten verantwortlich ist. Eventuell könnte L. auch für den Mord an der 36-jährigen Krankenschwester Christin M. im Juli 2007 in Biendorf (Mecklenburg-Vorpommern) verantwortlich sein. Bislang gebe es aber dafür anscheinend keine Hinweise.

Norman L. schweigt zu allen Vorwürfen. Die Beweislast ist jedoch so erdrückend, dass die Ermittler davon ausgehen, dass er bald ein Geständnis ablegen wird. Der Täter lebte nur 1.500 Meter vom Tatort entfernt und kannte sich dort sehr gut aus. Die Nachbarn des Lübeckers sind geschockt, dass so jemand in ihrer Gegend wohnte. „Er wirkte eigentlich ganz normal. Man denkt ja nicht an so etwas“, sagte eine junge Frau, die in unmittelbarer Nähe von L. wohnt.

In Herrnburg ist man nun erleichtert, dass der Täter so schnell gefunden werden konnte und nun hinter Gittern sitzt. Viele Anwohner, die an dem Waldstückgrenzenden Wohngebiet leben, können nun wieder ruhiger schlafen und auch wieder einen normalen Spaziergang durch die Palinger Heide wagen. „Es ist ein befreiendes Gefühl, jetzt wieder an die Sicherheit zu glauben, die uns der Mörder für ein paar Tage genommen hat“, sagte eine 34-jährige Frau, die in dem nahegelegenden Backshop einkaufte, von der auch der Notruf am Sonntag abgesetzt wurde nach Bekanntgabe der Festnahme.  So wie sie, denken viele in dem an Lübeck grenzenden Ort Mecklenburg-Vorpommern. Hier herrschte nach der Tat sehr große Betroffenheit aber auch Hilfsbereitschaft.

Hier geht es zu den anderen Berichten im Mordfall „Anna-Lena“.

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