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Schon wieder Orkan?

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Schwerin – Am vergangenen Montag (28.10.2013) wirbelte Orkantief "Christian" über Mitteleuropa und schüttelte vor allem den Norden Deutschlands ordentlich durch. Böen bis 172 km/h (Rekord für Sankt Peter-Ording) wurden im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes registriert. Nachdem dieser Orkan nun Vergangenheit ist, kündigt sich in den Wetterkarten für die nächsten Tage schon wieder sehr windiges oder stürmisches Wetter an, möglicherweise droht ein neuer Orkan und das wieder in Norddeutschland.Ab dem morgigen Samstag überquert eine Kette von gleich drei Tiefdruckgebieten hintereinander im 24-stündigen Rhythmus unseren Raum.

Den Anfang macht Tief Nr. 1 namens "Erol", das vom Atlantik kommend am Samstag Deutschland erreicht. Schon mit diesem Tief frischt der Wind wieder deutlich auf. Allerdings sind sich die Wettermodelle bezüglich der Tiefdruckentwicklung und damit bei den Windvorhersagen noch ziemlich uneinig. Während vor allem die deutsche Modellkette (GME, COSMO EU) beim Wind mächtig Gas gibt, treten andere Modelle wieetwa das europäische ECMWF oder das amerikanische GFS deutlich auf die Bremse.

Im schwächsten Fall (GFS) drohen uns in Deutschland am Samstag "nur" stürmische Böen bis 70 km/h (Bft 8). Nach dem deutschen Modell (GME) gibt es dagegen in vielen Teilen Deutschlands Sturmböen bis 75 km/h (Bft 9), im Norden auch schwere Sturmböen bis rund 100 km/h (Bft 10).In höheren Berglagen sind demnach schon wieder orkanartige Böen über 103 km/h (Bft 11) zu erwarten. Allerdings offenbart eine Betrachtung von Wahrscheinlichkeitsvorhersagen auch, dass es voraussichtlich nicht ganz so schlimm kommt, wie vom deutschen Modell angenommen wird. Die Vorhersagen von GFS erscheinen aber ebenso wenig wahrscheinlich, sodass die Wahrheit wie so oft wohl in der Mitte liegen wird. Mit dem Abzug von "Erol" ab den Nachmittagsstunden des Samstags flaut der Wind von Westen her vorübergehend ab.

Am Sonntag zieht Tief Nr. 2 namens "Friedrich" auf uns zu. Es scheintvon dem Dreier-Tief-Konglomerat die kräftigste Entwicklung zu nehmen.Allerdings sind sich die Modelle bei den Vorhersagen schon wieder ziemlich uneinig. So berechnet die deutsche Modellkette auch an diesem Tag wieder die stärksten Böen, während die anderen Modelle zurückhaltender sind. Nach dem schwächsten Szenario (GFS) kommt es imFlachland nur zu stärkeren Windböen bis 60 km/h (Bft 7), an der Nordsee zu stürmischen Böen bis 70 km/h (Bft 8). Nach GME erwarten uns dann in ganz Deutschland am Sonntag sogar bis ins Flachland Sturmböen bis 85 km/h (Bft 9), im Norden auch wieder schwere Sturmböen bis 100 km/h (Bft 10). An der Nordsee würden demzufolge erneut orkanartige Böen oder Orkanböen bis über 120 km/h (Bft 12) zu erwarten sein. An diesem Tag ist die Wahrscheinlichkeit für eine stärkere Windentwicklung höher, sodass die Lösung der deutschen Modelle eher möglich erscheint. Die Stärke des Orkans "Christian" wird dieses zweite Tief voraussichtlich aber nicht erreichen.

Am Montag bildet Tief Nr. 3 (das zur Zeit noch keinen Namen hat, vermutlich aber auf "Godehard" getauft wird) den Abschluss der Dreierkette. Und erneut zeigen die Berechnungen der Modelle für die Spitzenböen Unterschiede wie an den Vortagen. GFS tendiert wieder nurzu stürmischen Böen bis 70 km/h (Bft 8), während GME Sturmböen oder schwere Sturmböen bis nahe 100 km/h (Bft 10) und im Bergland erneut orkanartige Böen über 103 km/h (Bft 11) berechnet. Die Wahrscheinlichkeiten für Sturmböen bis ins Flachland sind recht hoch,während sich schwere Sturmböen oder mehr auf das höhere Bergland begrenzen.Alles in allem sind also ab Samstag trotz der genannten Unsicherheiten jeden Tag gebietsweise orkanartige Böen oder Orkanböenmöglich. Damit könnten alle 3 Tiefdruckgebiete sich zu Orkantiefs entwickeln. Am Dienstag beruhigt sich das Wetter dann aber. Wer jedoch denkt, dass dann alles ausgestanden ist, dem sei gesagt, dass die Windvorhersagen des GME in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochschon wieder sehr starke Signale für Sturm zeigen. Wenn das mal nichtder nächste Orkan wird!

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