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Antike Wassermühlen arbeiteten mit der Technik der Schleifmühle

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Schwerin – Der kommende "Historische Abend" des Stadtgeschichts- und -museumsvereins Schwerin e.V. am 25. März 2014, 19.00 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus, befasst sich mit erstaunlichen Parallelen zwischen der Schweriner Schleifmühle und antiken Wassermühlen, wie sie schon bei den Römern zum Steinschneiden eingesetzt wurden. Der Aachener  Archäologieprofessor Dr. Klaus  Grewe  berichtet  unter dem Titel "Schon wieder diese Römer …?  Über die Schweriner Schleifmühle und eine Technik, die ihre Wurzeln schon in römischer Zeit hat" über zunächst rätselhaften Abbildungen, die bei einer Grabung in Hierapolis (heute Pamukkale/Türkei) gefunden wurden und  die Dank der funktionierenden Schauanlage der Schweriner Schleifmühle aufgeklärt werden konnten.

Auf einem in Hierapolis ausgegrabenen Sarkophag entdeckten die Forscher ein Relief war lange Zeit nicht zu deuten gewesen. Erst in jüngster Zeit konnte dank eines Besuchs in der Schweriner Schleifmühle zu seiner Entschlüsselung beigetragen werden. Es zeigte sich, dass ein Erfinder namens Ammianos im 3. Jahrhundert n.Chr. mit der Darstellung seiner wohl größten Erfindung sich hier ein eigenes Denkmal gesetzt hat: Er zeigt seiner Nachwelt die Kraftübertragung von einem rotierenden Wasserrad auf eine sich hin und her bewegende Maschine. Als Beispiel hat er sich eine Doppelsteinsäge ausgedacht. Die Ursprünge dieser Art der Kraftübertragung hatte man bisher zeitlich viel später angesetzt, womit die Darstellung auf dem Ammianos-Relief einer technikgeschichtlichen Sensation gleichkommt.

Erstaunlicherweise zeigte sich bei den folgenden Recherchen, dass die Schweriner Schleifmühle in wesentlichen Teilen mit der Ammianos-Säge übereinstimmt. Natürlich ist davon auszugehen, dass die Schweriner Steinschleifer beim Bau ihrer Schleifmühle das Ammianos-Relief nicht vor Augen hatten. Dennoch lässt sich daraus vielleicht schließen, dass manche technische Entwicklungen über viele Jahrhunderte tradiert wurden und einfach nicht zu verbessern waren.

Im Lichtbilder‐Vortrag wird der Stand der Forschung in den technischen Disziplinen Wasserversorgung und Wasserkraftnutzung in römischer Zeit präsentiert. Dabei wird deutlich, dass man von einem wahren Wasser-Luxus in der Antike sprechen kann. Die Städte wurden über kilometerlange Aquädukte mit qualitätvollem Trinkwasser versorgt und selbstverständlich machte man sich auch die Wasserkraft zunutze, um z.B. in wassergetriebenen Schleifmühlen  die Unmengen Marmor zu sägen, die beim Bau der großartigen Thermenkomplexe benötigt wurden.

Der Referent war 43 Jahre beim Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege beschäftigt und dort für die technikgeschichtlichen Denkmäler des Rheinlandes zuständig. Er ist  Honorarprofessor an  der RWTH Aachen. Sein Forschungsgebiet betrifft vor allem die römischen Wasserleitungen und da besonders die berühmte Eifelwasserleitung nach Köln.

Der Eintritt zu dem Vortrag beträgt 2,00 Euro, für Vereinsmitglieder frei.

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