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In Schwerin wird Sterben teurer

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Schwerin – Bei den meisten Hinterbliebenen ist der verstorbene lieb und teuer. Jetzt nimmt die Landeshauptstadt das Letzte wörtlich und erhöht die Friedhofsgebühren durchschnittlich um 20%.

Dieses ist aus der neuen Friedhofsgebührensatzung zu entnehmen, die den Stadtvertretern vorgelegt wurde. Das bedeutet, dass eine sogenannte „Endreihengrabstätte“ für Verstorbene ab dem 6. Lebensjahr von 1108 Euro auf zukünftig 1383 Euro steigen wird.

Dieses wäre eine Erhöhung von 275 Euro, auch bei Urnengrabstätten sieht die neue Verordnung vor, dass diese um 91,50 Euro erhöht werden. Der Grund für diese Erhöhung wird durch den Baudezernenten Wolfram Friedersdorff wie folgt begründet. Die Kosten für Personal und Material sind in der letzten Zeit enorm gestiegen, die Verwaltung verzichtet seit zwei Jahren auf eine stelle für Kundenberatung, wobei diese sehr nötig wäre, da die aktuelle Wettbewerbssituation es erfordern würde. Laut seine Aussage, gibt es keinerlei Möglichkeit noch irgendwo Kosten einzusparen. Den Schweriner Friedhöfen fehlen die Toten, aktuell sterben in der Landeshauptstadt etwa 100 Menschen mehr, als auf den städtischen Friedhöfen beerdigt werden. Diese Wende kam 2007, als das Forstamt seinen Ruheforst in Schelfwerder eröffnete. Wenn es nach Herrn Friedersdorff geht, sollte die Friedhofskultur an das städtische Amt gebunden sein.

Die klassische Bestattungskultur hat in den letzten Jahren einen sehr starken Wandel vollzogen, immer häufiger werden Bestattungsarten mit geringem Aufwand für die Hinterbliebenen gefordert, wie zum Beispiel die Seebestattung und die Ruhewiesen. Die Friedhofsverwaltung hatte darauf bestmöglich reagiert und Urnenwahlgräber, Rasengrabfelder und Gemeinschaftsgrabstätten für 20 Urnen bereitgestellt.

Offenbar werden trotz der ganzen Angebote, die Verstorbenen aus Schwerin weiterhin im Umland beerdigt. In einem aktuellen Städtevergleich schneidet die Stadt sehr schlecht ab, da ein normales Reihengrab in Wismar nur 380 Euro und in ­Crivitz450 Euro, selbst im teuren Neubrandenburg zahlen Hinterbliebene immer noch 300 Euro weniger als in Schwerin. (rkr)

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