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Löwenjungtier an viraler Lungenentzündung verstorben

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Schwerin – Ein trauriger Verlust für das Erhaltungszuchtprogramm EEP des Europäischen Zoo- und Aquarienverbandes EAZA: Bereits am 25.11. verstarb eines der beiden Asiatischen Löwenjungtiere aus dem jüngsten Wurf. Wie der mittlerweile vorliegende Bericht der Pathologie zeigt, war eine virale Lungenentzündung ursächlich. Asiatische Löwen werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft.

Am Abend des 14.11. brachte die Asiatische Löwin „Indi“ zwei Welpen im Zoo Schwerin zur Welt. Beide Jungtiere entwickelten sich gut und wirkten uneingeschränkt gesund. Gleichwohl junge Löwen in diesem frühen Lebensstadium sehr wenig entwickelt sind und sich das aktive Verhalten primär auf das Trinken an der Mutter und zaghaften Kriechen beschränkt. Am Morgen des 25.11.2023 fanden die zuständigen Tierpfleger bei der ersten Kontrolle eines der Jungtiere leblos vor. Die anschließende Auswertung des Überwachungsvideos brachte wenig Aufschluss zur Todesursache. Demnach trank der Welpe zunächst wie gewohnt, ließ dann von der Mutter ab und zeigte sich nach einigen Minuten regungslos. Er reagierte auch nicht mehr auf Kontaktaufnahme durch die Mutter.

Wie in allen nicht eindeutigen Todesfällen im Zoo wurde der Körper des Tieres sofort an das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock übergeben. Bei der pathologischen Untersuchung wurde eine virale Pneumonie (Lungenentzündung) festgestellt. Weitere Untersuchungen stehen noch aus, um möglicherweise Aufschluss über die Ursache oder Infektionswege zu erhalten. Eine Infektion über die Tierpflege mit Influenzaviren konnte bereits ausgeschlossen werden. Auch Coronaviren sowie andere typische Viren bei Katzen konnten nicht festgestellt werden. Da zwischenzeitlich eine hohe Sterblichkeit als Folge von Inzucht innerhalb der Asiatischen Löwen in den Raum gestellt wurde, galt bei der Untersuchung ein Augenmerk explizit auf etwaige organische oder anatomische Veränderungen. Die Untersuchung der amtlichen Pathologen blieb ohne Befund und der haltlose Vorwurf konnte damit ausgeräumt werden.

Das zweite Jungtier, bei dem es sich wie bei dem verstorbenen Tier um einen Kater handelt, ist wohl auf, mittlerweile sehr aktiv und in seiner Entwicklung unauffällig. Dennoch steht der Nachwuchs unter intensiver Beobachtung und es wurden prophylaktisch Abstriche genommen. Auch diese blieben ohne Befund.

Asiatische Löwen werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft, also in einer der höchsten Bedrohungskategorien. Es ist davon auszugehen, dass wildlebend nur noch etwa 350 Tiere im indischen Gir-Nationalpark vorkommen, auf einer Fläche, die in etwa der zweifachen Größe Rügens entspricht. Ursprünglich war die Art bis in den Mittelmeerraum verbreitet.

Die Löwen des Zoos Schwerin gehören zu dem Erhaltungszuchtprogramm EEP des Europäischen Zoo- und Aquarienverbandes EAZA. Dem Programm, das alle Individuen außerhalb Asiens koordiniert, werden etwa 120 Tiere zugeordnet. Das EEP dient als Reservepopulation für den Wildbestand Indiens. Zwar ist die Art im Nationalpark weitestgehend geschützt, dennoch besteht ein erhöhtes Risiko, dass beispielsweise eingeschleppte Krankheiten zu einem schnellen und schadhaften Zusammenbruch der sehr kleinen Population führen könnten.

In der Unterstützung solcher Tierarten sieht der Zoo Schwerin seine Aufgabe und nutzt seine Ressourcen daher für den Erhalt von gefährdeten Arten und für die Zusammenarbeit mit Partnern im globalen Artenschutz.

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