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Mehr Fledermausschutz bei Offshore-Windparks

Beschwerdeausschuss hebt Baugenehmigung für dänischen Offshore-Windpark auf

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Schwerin – Eigentlich war für den Bau von 26 Offshore-Windenergieanlagen im Øresund alles ‚in trockenen Tüchern‘, denn die dänische Energieagentur erteilte bereits Ende 2022 die Baugenehmigung. Doch nun hat der Beschwerdeausschuss der dänischen Regierung diese aufgehoben. Grund sind Beschwerden der dänischen Ornithologischen Gesellschaft DOF, des dänischen Naturschutzbundes DN und des NABU, der als anerkannter deutscher Naturschutzverband zu möglichen negativen, grenzüberschreitenden Auswirkungen Stellung bezogen hatte. Der geplante Windpark soll 300.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen. Vorhabenträgerin ist die Stadt Kopenhagen als Eigentümerin der Windkraft-Sparte des Versorgungsunternehmens Hofor.

Eine grüne Stromproduktion aus Windkraft ist aus Klimaschutzgründen wichtig. Doch die Umweltauswirkungen waren insgesamt nur mangelhaft geprüft worden. Der NABU forderte dabei auf Basis eigener Untersuchungen zu über der Ostsee wandernden Fledermäusen besondere Schutzmaßnahmen ein: „Der geplante Windpark liegt mitten in einem bekannten Wanderkorridor, so dass zu befürchten ist, dass die Fledermauspopulationen nachhaltig geschädigt werden“, sagt NABU-Fledermausexpertin Antje Seebens-Hoyer. „Dabei lassen sich Schutzmaßnahmen für Fledermäuse leicht umsetzen, denn die Tiere wandern nur in wenigen Nächten in Frühjahr und Herbst. Werden die Windenergieanlagen in diesen Nächten gezielt abgeschaltet, können Fledermäuse wirkungsvoll geschützt werden.“ Da Fledermäuse offshore hauptsächlich bei geringen Windgeschwindigkeiten unterwegs sind, sind auch nur geringe Ertragseinbußen zu erwarten.

Die Windparkbetreiberin muss nun nachbessern, das Fledermausvorkommen detailliert untersuchen und dabei sicherstellen, dass Fledermäuse durch den Windpark nicht gefährdet werden. Aus Sicht des NABU eine vermeidbare Situation, wenn rechtzeitig vor Beginn des Vorhabens den Bedenken Rechnung getragen und zuvor ausreichend untersucht worden wäre. Nur dadurch lässt sich ein notwendiger, dabei aber auch naturverträglicher Ausbau erneuerbarer Energien sicherstellen. Auch in Deutschland ist dem verstärkt Rechnung zu tragen.

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