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Nachwuchssanitäter im Wettstreit in Erster Hilfe

Schulsanitätsdienstwettbewerb des DRK KV Schwerin beweist – junge Leute sind Ersthelfer mit Zukunft

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Schwerin – Was ist zu tun, wenn jemand in Ohnmacht fällt, beim Sturz von der Schultreppe einen Bruch erleidet oder sich eine schwere Schnittwunde zuzieht? Für diese Fälle sind die ehrenamtlichen Schulsanitäter erste Ansprechpartner. Wie fit sie in Erster Hilfe sind und wie sie unerwartete Notlagen bewältigen, war die Herausforderung beim Schulsanitätswettbewerb an diesem Wochenende in der Landeshauptstadt. 14 Mannschaften von Schweriner Schulen und eine aus Stralendorf waren dabei und kämpften rund um das Fridericianum um Punkte.

Die Nachwuchssanitäter mussten sich hierbei an sieben verschiedenen Situationen den großen Herausforderungen der Ersten Hilfe stellen. „Die Schwierigkeit bestand darin, dass die Schüler nicht wussten, in welchen Notsituationen sie ihr erworbenes Wissen anwenden müssen“, sagt Jens Leupold, der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Schwerin. „Die Infos darüber blieben bis zum Beginn des Wettbewerbes geheim, selbst die Schiedsrichter erfuhren erst am Morgen, welche Notfälle an den Stationen simuliert werden“, ergänzt Jens Leupold. „Außerdem  mussten alle Teilnehmer zum Auftakt des Wettbewerbes ihre Handys abgeben, damit sie nicht untereinander über die Aufgaben kommunizieren konnten“, ergänzt er schmunzelnd. „Ich freue mich, dass Ihr Verantwortung für eure Schule übernehmt und euch im Ehrenamt  so sehr engagiert“, betonte Nanne Schumann, stellvertretende Leiterin der Schweriner Berufsfeuerwehr in ihrer Begrüßungsrede an die jungen Ersthelfer. Sie selbst sei im Schulsanitätsdienst gewesen und heute froh darüber, dass die Schulsanitäter im Ernstfall bei der Einweisung von Rettungsfahrzeugen und der Übergabe der Patienten an die Rettungskräfte eine unglaubliche Hilfe darstellen.“ Christoph Roettig, Mittelstufenkoordinator des Fridericianums bedankte sich ebenfalls für den Einsatz der Schulsanitäter, die, so Roettig, fast täglich an seiner Schule im Einsatz sind. „Ihr setzt Eure kostbare Zeit für das Ehrenamt ein, das ist großartig. Ihr seid heute alle Sieger“, motivierte er die jungen Sanis.

Danach ging es los und die Nachwuchssanitäter verteilten sich auf dem Gelände der Schule und in der Marienplatz-Galerie. Dort gab es insgesamt 14 verschiedene Stationen, an denen Unfallsituationen nachgestellt wurden oder bei denen es galt, theoretisches Wissen, Fitness oder Geschicklichkeit zu beweisen. Die Schüler wollten natürlich beweisen, dass sie ihr ehrenamtlich erworbenes Wissen gut anwenden können und für den Ernstfall gewappnet sind. Das bewiesen zum Beispiel Raphael Hartig und seine drei Teammitglieder vom Goethe Gymnasium an einer simulierten Unfallstelle auf dem Schulhof. Hier war ein Kleinbus einem Reh ausgewichen und gegen einen Baum geprallt. Es gibt sieben verletzte Personen und nur vier Helfer. Eine Herausforderung für die Gruppe, die unter anderem Kopfverletzungen versorgen muss, eine Person mit Herzproblemen betreut und eine bewusstlose Frau in die stabile Seitenlage bringen und beobachten muss. Das sind 15 Minuten Anspannung, in denen die Schüler von den Schiedsrichtern beobachtet und bewertet werden.

Denn natürlich geht es beim Wettbewerb auch darum zu gewinnen. „Bewertet wird unter anderem, ob die richtige Reihenfolge eingehalten wurde, ob sich die Schüler Mühe geben und wie die Personen angesprochen werden“, berichtet Daniela Dröse, die als Schiedsrichterin fungiert, während sie sonst im Kreisauskunftsbüro des Schweriner DRK-Kreisverbandes tätig ist. An ihrer Station im Wettbewerb simulieren Darsteller Personen nach übermäßigem Drogenkonsum. „Auch hier ist das Sprechen wichtig. 15 Minuten mit jemandem reden, den man nicht kennt und der sich vielleicht nicht helfen lassen möchte, ist eine Herausforderung. Dann sollte der Rettungswagen da sein“, beschreibt sie die gestellte Situation. Maja Schmidt und ihr Team aus dem Fridericianum haben dass hier gut gemeistert. „Die Jugendlichen üben regelmäßig und haben eine viel größere Routine als die meisten Erwachsenen bei der Ersten Hilfe. Sie handeln einfach und das ist genau richtig in Notfallsituationen“, beschreibt Jens Leupold die Professionalität der jungen Sanis, die sich mindestens alle zwei Wochen nach dem regulären Stundenplan in Erster Hilfe unterrichten lassen und im Erwachsenenalter teilweise beim Rettungsdienst beruflich Fuß fassen.

Meike Papenhagen besucht die neunte Klasse des Schulzentrums in Stralendorf. „Ich bin schon seit zwei Jahren Schulsanitäterin und habe schon eine Reihe Einsätze an meiner Schule gehabt“, erzählt sie. Heute heißt es für sie und ihr Team, die Verletzten eines Treppensturzes zu versorgen. Während sie eine Person mit Prellungen und einem Bruch versorgt, erkundigt sie sich bei den anderen Helfern ihrer Gruppe über den Zustand der weiteren Verletzten. So wird Teamgeist gelebt. Im Team entscheidet die Gruppe auch, wer an der nächsten Station – es geht um Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung, an den Start geht. Nach der vorgegebenen Zeit waren auch die beiden Schüler ein wenig aus der Puste. Erste Hilfe heißt heutzutage nicht nur, die richtigen medizinischen Entscheidungen zu treffen, sondern auch soziale Kompetenz zu beweisen. Was also tun, wenn sich Unfallverursacher und -Opfer noch beschimpfen? Die Streithähne trennen und mit etwas Abstand versorgen, so hat es das Sani-Team der IGS Bertolt Brecht an der Station mit dem Fahrradunfall entschieden. Jana kümmert sich um den verunfallten Radfahrer, Leon um die schimpfende Fußgängerin und ihre Abschürfungen an Arm und Kopf.

Am Ende waren sich alle einig: Ohne Teamarbeit geht nichts. Bei der Siegerehrung in der Klassenstufe 8 bis 12 jubelte das Team vom Fridericianum und holte in der Gesamtwertung die meisten Punkte. Bei den Jüngeren der Klassenstufe 5 bis 7 siegte das Team vom Goethe-Gymnasium. Jens Leupold, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Schwerin, bedankte sich bei allen Schulsanitätern, die mitgemacht haben, sowie bei allen ehrenamtlichen Helfern, die dieses Wochenende überhaupt ermöglicht und mitgestaltet haben.

QuelleMaxpress
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