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Geflügelpest: VIER PFOTEN kritisiert Aufstallpflicht

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MV – Die Stiftung VIER PFOTEN verfolgt die Geschehnisse zur Eindämmung der Geflügelpest mit großer Sorge. Die angeordneten Maßnahmen gingen zu Lasten der Tiere und Tierhalter, kritisiert die Tierschutzstiftung. So bekämpfe die Aufstallpflicht, also das Einsperren von Geflügeltieren in den Ställen, die Seuche nicht nachhaltig und sei nahezu wirkungslos. Für Tiere, die es gewohnt sind, draußen zu laufen, bedeutet die Aufstallpflicht extremes Tierleid. Bis zu 50 Prozent Todesfälle in den Herden sei keine Seltenheit.

Auch die massenhafte vorsorgliche Keulung gesunder Hühner, Puten und Gänse müsse laut VIER PFOTEN umgehend beendet werden. Stattdessen sollten die Behörden auf nachhaltige Lösungen wie Impfungen setzen. In der EU sind verschiedene Impfstoffe zugelassen, die von Behörden in bestimmten Fällen genehmigt werden können und einen zuverlässigen klinischen Schutz erzeugen. Die prophylaktische Impfung gegen die Geflügelpest ist jedoch in Deutschland und der EU verboten. Dieses Impfverbot ist laut VIER PFOTEN kritisch zu hinterfragen und sei allein aus handelspolitischen Gründen in Kraft. Besonders in Risikogebieten müsse das Verbot schnellstens aufgehoben werden.

Agraringenieurin Ina Müller-Arnke von VIER PFOTEN:
„Insbesondere kleine landwirtschaftliche Betriebe mit einer artgemäßen Geflügelhaltung müssen darunter leiden, dass in der EU eine nicht tiergerechte Seuchenpolitik betrieben wird. Dass sich viele Freilandhalter dagegen wehren, ist mehr als verständlich. Zudem die Seuche auch in Intensivhaltungsbetrieben aufgetreten ist, deren Tiere niemals das Freie betreten durften. Ein direkter Zusammenhang zwischen Freilauf und Infektionsdruck wurde bisher nicht nachgewiesen."

Vorteile der Impfung:
Durch eine Impfung der Tiere können sich die Tiere zwar weiterhin mit dem Virus infizieren. Damit es aber zu einer Infektion kommt, ist eine deutlich erhöhte Virusmenge notwendig. Darüber hinaus scheiden geimpfte Tiere entweder keine oder wesentlich weniger Viren aus als nicht geimpfte. Auch ist der Ausscheidungszeitraum bei geimpften Tieren deutlich verkürzt. Dadurch kann der Infektionsdruck gesenkt werden. Geimpfte Tiere zeigen nur selten oder nur leichte klinische Symptome einer Erkrankung, und Verluste unter geimpften Tieren sind sehr selten.

Intensivtierhaltung fördert Ausbreitung der Vogelgrippe:
Eine der Hauptursachen für die rasante Verbreitung von Krankheiten ist die extreme Tierdichte durch die industrielle Intensivtierhaltung. Auch die massenhaften Tiertransporte, die Teil des Systems der industriellen Tierhaltung sind, tragen zur Verbreitung des Virus bei. Doch diese Übertragungswege werden zu wenig erforscht. So müssten bspw. die Handelswege betroffener Betriebe mehr unter die Lupe genommen werden. Auch die immer wieder vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) aufgestellte Theorie der Übertragung von Wildvögeln auf Hausgeflügel ist nicht erwiesen. Die umgekehrte Variante ist ebenso möglich. Wildvögel könnten sich bspw. an Exkrementen anstecken, die aus der Nutztierhaltung auf Felder ausgebracht werden. Eine objektive Ursachenforschung fehlt. Um den Infektionsdruck bei Geflügelkrankheiten nachhaltig abzuschwächen, fordert VIER PFOTEN die maximale Anzahl der Tiere pro Betrieb zu reduzieren, und eine Dezentralisierung der Produktionsstätten umzusetzen.

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