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Spielzeug-Roboter Sphero BB-8: Niedlich, aber zu neugierig

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Schwerin – Im aktuellen Star-Wars-Film „Das Erwachen der Macht“ kugelt sich der niedliche Droide BB-8 in die Herzen der Zuschauer. Spezial­anbieter Sphero bringt für rund 170 Euro eine Mini-Version für jedermann heraus. Gesteuert wird der Kleine per Smartphone oder Tablet. Der Schnell­test zeigt, was der Sphero BB-8 kann – und was er alles über seinen Besitzer ausplaudert.

Knuddel-Droide für den Haus­gebrauch

Seit dem ersten Film des Star-Wars-Epos von 1977 gehört ein Roboter mit Kind­chenschema einfach dazu. Damals war es ein rührend unbe­holfener Müll­eimer auf drei Beinen namens R2-D2, der das Publikum mit niedlichen Pieps-Lauten verzückte. Im aktuellen Film der Reihe ist es BB-8, der mit kugelförmigem Körper und halb­kugeligem Kopf schon rein optisch noch knuddeliger daher­kommt als sein Vorgänger. Der Spielzeuganbieter Sphero ist schon länger im Geschäft mit einer Art ferngesteuerten Billard-Kugel. Das prädestiniert ihn dazu, auch den kleinen runden Roboter aus Star-Wars heraus­zubringen: Auf die bekannte Sphero-Kugel wird einfach ein magnetischer Kopf gesetzt, fertig ist der BB-8 für den Hausgebrauch.

Laden per USB

Der Kleine ist etwa elf­einhalb Zenti­meter hoch und kommt mit einer ringförmigen Lade­station samt USB-Kabel, aber ohne Ladegerät. Zum Laden muss der Nutzer die Station an einen PC anschließen, oder ans Ladegerät von Smartphone oder Tablet. Die Lade­zeit beträgt im Test mit unterschiedlichen Handy-Ladegeräten jeweils etwas über drei Stunden. Mit einer Ladung kann BB-8 dann rund eine Stunde fahren.

Rollen ohne sicht­bare Räder

Um den Droiden zu steuern, braucht der Nutzer ein Smartphone oder Tablet und die zugehörige App. Die gibt es kostenlos für iOSfür Android sowie als „Universal App“ für Windows 10 und Windows 10 Mobile. Wegen der geringen Markt­bedeutung von Wind­ows-Handys und -Tablets konzentriert sich unser Schnell­test auf die Android- und iOS-Apps. Die Fern­steuerung per Touch­screen braucht etwas Übung, funk­tioniert dann aber ganz gut. Dann rollt der Roboter wie vom Nutzer befohlen gerade­aus und rück­wärts, nach links und nach rechts, und balanciert dabei seinen Kopf auf dem kugelförmigen Körper. Zumindest zu Anfang ist dieser Anblick verblüffend, weil der dahinter­liegende Mecha­nismus im Inneren verborgen ist. Dieser Effekt dürfte sich allerdings schnell abnutzen.

Zusatz­funk­tionen wirken aufgesetzt

Neben dem Fern­steuer-Modus kann der Sphero BB-8 seine Umge­bung im „Patrouillen-Modus“ auch eigen­ständig erkunden. Besonders lern­fähig wirkt er dabei aber nicht: Im Test fuhr er immer wieder vor dieselben Hinder­nisse. Außerdem bietet die App einige Zusatz-Mätz­chen, die aber eher aufgesetzt wirken. So kann der Nutzer zwar die charakteristischen BB-8-Pieps­geräusche hervorrufen. Doch kommen die dann nicht aus dem Roboter, sondern aus dem Smartphone. Auch eine Funk­tion, die hologra­fische Botschaften aufs Handy-Display zaubert, wirkt wenig beein­druckend. Letzt­lich ist das Ding nicht viel mehr als ein kleines fern­gesteuertes Auto, bei dem man keine Räder sehen kann. Für rund 170 Euro ist das nicht viel.

Harter Kern in empfindlicher Hülle

Kurz­fristig über­steht der BB-8 auch robustere Test­fahrten ganz gut: Rollt er mit Wucht gegen eine Wand oder fällt er eine Steintreppe hinunter, verliert er zwar den Kopf. Doch das ist nicht weiter schlimm: Der wird nur von Magneten auf dem Körper gehalten und lässt sich problemlos wieder aufsetzen. Die ungewöhnliche Fahr­mechanik im Inneren über­steht im Test auch größere Stürze unbe­schadet. Allerdings ist die anfangs hübsch glänzende Oberfläche recht empfindlich. Nach ein paar Stunden im Einsatz war sie von feinen Kratzern über­zogen und sah nicht mehr blank, sondern stumpf aus.

Steuerungs-App sendet zu viele Daten

Schon bei der Installation der Android-App fällt auf: Dafür, dass die Software einfach nur ein Spielzeug fern­steuern soll, nimmt sie ganz schön viele Zugriffs­rechte in Anspruch. Nach dem ersten Start fragt die App dann sowohl beim iPhone als auch bei Android-Handys nach dem Alter und der E-Mail-Adresse des Nutzers – wozu braucht sie diese Angaben? Wir haben den Daten­strom der App untersucht und fest­gestellt: Tatsäch­lich senden beide App-Versionen etliche Daten an Dritte, darunter neben detaillierten Angaben zu dem Mobilgerät, auf dem die App läuft, auch die Mail-Adresse und das Alter des Nutzers. Für ein Funk­tionieren der App ist das nicht notwendig. Interes­santes Detail: Gibt der Nutzer bei der Alters­abfrage ein Alter unter 13 Jahren an, fragt die App nicht nach der Mail-Adresse.

Fazit: Ganz schön teuer und zu neugierig

Der Sphero BB-8 ist niedlich und funk­tioniert nicht schlecht. Mit rund 170 Euro ist er für das, was er bietet, allerdings ganz schön teuer. Dreist ist das Daten­sende­verhalten der Steuerungs-App. Wer Wert auf Daten­schutz legt, sollte lieber die Finger davon lassen.

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