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Tipp: Igeln richtig über den Winter helfen

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Schwerin – Herbstzeit ist Igelzeit: In den Herbstmonaten sind wieder in vielen heimischen Gärten kleine Igel unterwegs, eifrig damit beschäftigt, sich für den bevorstehenden Winterschlaf genügend Fett anzufressen. Kein Wunder, denn immer kommen drei Viertel aller Igelbabys zwischen August und September zur Welt. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. gibt Tipps, was Menschen tun können, wenn sie einen hilfsbedürftigen Igel finden, und wie sie dem stacheligen Bewohner in ihrem Garten am besten über den Winter helfen können.

„Das Gewicht der Tiere ist besonders wichtig, um gut durch den Winter zu kommen“, weiß TASSO-Leiter Philip McCreight: „Igel müssen mindestens 500 Gramm wiegen, um die kalte Jahreszeit sicher zu überstehen“, erklärt er. Dieses Gewicht können sich die Tiere in der Regel im Freien selbstständig und ohne Hilfe anfressen. Zumindest solange die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen.

Milch ist tabu

Wenn der Frost Einzug hält und damit die Nahrungstiere der Igel im Garten seltener werden, können die Menschen zufüttern. Dafür bietet der Fachhandel spezielles Igelfutter an. „Alternativen sind Katzenfeuchtfutter mit Haferflocken vermischt oder ungewürztes gegartes Rührei und Hackfleisch. Zum Trinken sollte den Tieren frisches Wasser angeboten werden, aber keine Milch, denn die vertragen sie nicht“, empfiehlt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach.

Diese Hilfe benötigt allerdings nicht jeder kleine Igel. Am besten ist es, die Tiere erst einmal eine Weile zu beobachten. Nur hilfsbedürftige Igel dürfen mitgenommen, gesund gepflegt, sachgemäß aufgezogen und im Frühjahr wieder ausgewildert werden. Hierfür sollte sich der Finder in jedem Fall fachmännische Hilfe holen. Diese findet er bei einer Igelstation (beispielsweise unter www.pro-igel.de) oder alternativ auch beim nächstgelegenen Tierheim oder Tierarzt.

Wann wird die Hilfe des Menschen notwendig?
• Der Igel macht insgesamt einen eher kläglichen Eindruck.
• Er rollt sich beim Kontakt nicht sofort zusammen.
• Das Tier ist auffallend dünn und apathisch oder verletzt.

„Igel eignen sich keinesfalls als Haustiere oder gar Spielgefährten für die Kinder“, warnt Dr. Anette Fach. Man sollte einen Igel grundsätzlich nur dann bei sich zu Hause aufnehmen, wenn bereits ausreichend Sachkenntnis, vor allem zum Thema Fütterung, besteht. In diesem Fall eignet sich eine möglichst zwei Quadratmeter große, ausbruchsichere Unterbringung mit Schlafhaus als Überwinterungsquartier. „Da Igel Einzelgänger sind, kann man die Tiere ohne Probleme alleine überwintern lassen“, weiß die Tierärztin.

Damit es gar nicht so weit kommt, dass die Tiere Hilfe brauchen, können Eigenheimbesitzer ihre Gärten auch besonders igelfreundlich gestalten. Beispielsweise entsteht mit trockenem Laub oder Reisig auf einem Haufen ganz einfach ein gemütlicher Unterschlupf. Ebenfalls beliebte Winterbehausungen sind auch offene Komposthaufen. Wer den Stacheltieren helfen möchte, sollte auch auf Laubsauger verzichten. Denn die Geräte saugen neben dem Laub auch die Beutetiere der Igel auf. Vorsicht gilt auch bei Kaminholz, das im Freien aufbewahrt wird: Auch hier könnte sich ein Igel versteckt haben.

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