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Leidenschaft im Ostseestadion–Hansa nur im Elfmeterschießen zu stoppen

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Rostock – Nach drei Jahren Pause ist der DFB-Pokal endlich zurück im Rostocker Ostseestadion. Über den Landespokal hat sich der F.C. Hansa Rostock für die erste Runde qualifiziert und stand am Sonntagabend dem 1. FC Kaiserslautern gegenüber. In den ersten zwei Pflichtspielen der Saison konnte der FCK vier Punkte einfahren. Nun sollte der Einzug in die zweite Pokalrunde folgen – allerdings hatte die Kogge etwas dagegen.

Mit fantastischen 20.100 Zuschauern im Rücken startete der F.C. Hansa in das lange erwartete Pokalspiel und die frenetische Unterstützung zeigte schon in den Anfangsminuten ihre Wirkung ­­– jeder Zweikampf wurde intensive geführt und es entwickelte sich ein spannender Kick im Ostseestadion! Nach sieben Spielminuten hatten die Hansa-Anhänger den frühen Jubelschrei auf den Lippen, aber die Latte verhinderte eine direkt verwandelte Ecke von Christian Bickel. Die Lauterer besaßen die größeren Spielanteile in den ersten Spielminuten, doch der FCH konterte überfallartig und kam zu guten Torchancen. Michael Gardawski überlief seinen Gegenspieler Vucur und prüfte FCK-Torhüter Müller zum ersten Mal nach zwölf Minuten. Eine Minute später fehlten Gardawski nur Zentimeter zum Torabschluss. Dann die große Gelegenheit zur Führung: Ein langer Ball hinter die Abwehr der "Roten Teufel" brachte Julius Perstaller in Position, der allein auf das gegnerische Tor zulief, aber dem Neuzugang vom SV Ried versagten die Nerven vor dem Kasten.

Das 1:0 für die Kogge lag nun deutlich in der Luft. Christian Bickel hatte die nächste gefährliche Torchance mit einem Distanzschuss – die Pfälzer konnten sich bei ihrem Keeper bedanken, dass die Null weiterhin stand. Julius Perstaller hatte die nächste Großchance zur Führung – sein Kopfball verfehlte das Tor erneut nur knapp. Die Zuschauer sahen keinesfalls einen Klassenunterschied im Ostseestadion – im Gegenteil: Das Team von Coach Karsten Baumann bestimmte das Geschehen und hätte sich bereits mit der Führung belohnen können. Offensiv konnten sich die Gäste kaum entfalten, aber zu einer gefährlichen Aktion sollte die Runjaic-Elf vor dem Pausenpfiff kommen: Daniel Halfar ließ für einen Moment sein Können aufblitzen und setzte Erik Thommy in Szene, dessen Abschluss parierte Marcel Schuhen jedoch glänzend.

Die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs konnten die Lauterer für sich verbuchen, jedoch stellte der Abschluss von Daniel Halfar unsere Nummer eins vor keine größeren Probleme. Die Kogge agierte weiterhin im Verbund und führte jeden Zweikampf mit hoher Intensität. Die Gäste vom FCK eroberten sich im weiteren Spielverlauf leichte Feldvorteile, jedoch ohne die großen Torchancen zu kreieren. Auf der Gegenseite spielte der FCH immer wieder schnell in die Spitze und kam in aussichtsreiche Positionen, aber zumeist wurden die Angriffe mit vermeintlichen Abseitspositionen bewertet. Beide Torhüter mussten bis zur 70. Minute nicht hinter sich greifen und die Partie näherte sich der Schlussphase.

Im Hansa-Strafraum waren es Matthias Henn und Marcel Schuhen, die gemeinsam das 0:1 verhinderten. In der 81. Minute schickte Tobias Jänicke Marcel Gottschling auf die Reise, aber auch er brachte das Leder nicht im FCK-Tor unter ­– es fehlten wiederum nur die berühmten Zentimeter. Bis zur letzten Minute der regulären Spielzeit drückte Hansa, aber der Treffer wollte einfach nicht fallen – daher musste die Verlängerung die Entscheidung bringen.

Beide Teams suchten weiterhin ihr Glück in der Offensive, um ein mögliches Elfmeterschießen zu vermeiden. Hansa nahm nun wieder das Heft in die Hand und erarbeitete sich vor allem Standardsituationen. Einen anschließenden Kopfball des eingewechselten Tommy Grupe entschärfte der Gästekeeper problemlos. Karsten Baumann reagierte im Offensivbereich. Die Hansa-Fans durften sich auf den Torjäger Marcel Ziemer freuen, der nach einer langen Verletzung wieder im Aufgebot stand. Der FCH arbeitete immer noch mit viel Tempo – die Zuschauer peitschten ihr Team immer weiter nach vorne und kitzelten die letzten Prozente aus der Kogge heraus. In 114. Spielminute rechneten alle im Stadion mit der Führung durch Christian Bickel, aber im letzten Moment verhinderte der FCK-Keeper mit der Fußspitze das 1:0. Auch eine Minute später hatte der Schlussmann seine Fingerspitzen an einem Jänicke-Schuss.

So gab es auch nach 120 Minuten keine Entscheidung im Ostseestadion und der Zweitligist aus Lautern rettete sich ins Elfmeterschießen vor der „Süd“, bei dem Marcel Ziemer als einziger Spieler vom Punkt scheiterte. Dennoch: Auf die gezeigte Leistung kann der F.C. Hansa mehr als stolz sein!

1:0 – Jänicke
1:1 – Löwe
2:1 – Ahlschwede
2:2 – Halfar
2:2 – Ziemer verschießt
2:3 – Przybylko
3:3 – Bickel
3:4 – Vucur
4:4 – Ikeng
4:5 – Karl

F.C. Hansa Rostock  1. FC Kaiserslautern 4:5 i. E.

F.C. Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Erdmann, Dorda – Gardawski (101. Ziemer), Ikeng, Kofler (82 Grupe.), Bickel – Jänicke, Perstaller (74. Gottschling)

1. FC Kaiserslautern: Müller – Mockenhaupt, Heubach, Vucur, Löwe – Ring, Ziegler (119. Zimmer), Klich (85. Karl), Halfar, Thommy (65. Colak) – Przybylko

Trainerstimmen nach dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern
Karsten Baumann: "Im Fußball gewinnt nicht immer der Bessere. Wir hatten heute genügend Chancen, das Spiel in 90 Minuten zu entscheiden. Insgesamt laufen wie dreimal alleine auf den Gästekeeper zu. Wenn man dabei kein Tor macht, hat man oft am Ende das schlechtere Ende für sich. Die Jungs werden jetzt natürlich ein paar Tage frustriert sein, aber wir werden sie wieder aufbauen. Sie haben dem Publikum heute Tolles geboten und die Zuschauer können stolz sein auf das Spiel ihrer Mannschaft, die leider am Ende nicht belohnt wurde."

Kosta Runjaic: "Ich kann heute ein kurzes Fazit ziehen: Wir sind eine Runde weiter. Wir waren nicht überrascht, aber müssen schon anerkennen, dass Hansa eine überragende Leistung geboten hat. Die Gastgeber wurden auch von der ersten Sekunde an durch die eigenen Fans nach vorne gepeitscht. Zwischen der 2. und 3. Liga liegt an einem so speziellen Tag nicht immer ein so großer Unterschied. Rostock hat heute über weite Strecken vieles besser gemacht als wir. Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere."

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