- Anzeige -

Hansa auch trotz Unterzahl ohne Gegentor

- Anzeige -

Rostock – Vier Punkte sammelte der F.C. Hansa Rostock in den ersten beiden Partien der englischen Woche – zum Abschluss der intensiven Spieltagsphase stand das erste Ost-Derby der Saison an. Die Kogge reiste zum punktgleichen Halleschen FC, der gut in die Spielzeit startete, doch zuletzt eine 0:2-Schlappe in Regensburg hinnehmen musste. Die Truppe von Hansa-Trainer Christian Brand kassierte hingegen in den zurückliegenden zwei Heimspielen keinen Gegentreffer und wollte diesen Trend nun auch auswärts bestätigen. Allerdings sprach die Bilanz vor der Partie eher für den heimischen HFC, der in der 3.  Liga drei von vier Heimspielen gegen den FCH gewinnen konnte. Im ersten Aufgebot überraschte das Rostocker Trainer-Team mit zwei Personalien: Marcel Ziemer und Kerem Bülbül rückten aus der ersten Elf – dafür standen Melvin Platje und Stefan Wannenwetsch von Beginn an auf dem Platz. Für beide war es der erste Saisoneinsatz von Beginn an.

Die Leitung der traditionsreichen Partie übernahm Bundesliga-Schiedsrichter Felix Zayer, der bei besten Bedingungen von Beginn an zwei engagierte Mannschaften sah, die trotz hoher Temperaturen mit viel Einsatz in die Partie starteten. Der Hallesche FC begann dabei etwas offensiver und wollte wie schon im ersten Heimspiel (1:1 gegen den Chemnitzer FC) viel Druck in der Anfangsphase ausüben. Hansa stemmte sich dagegen und kam nach vier Minuten selbst zur ersten guten Möglichkeit: Stephan Andrist kam am Strafraum-Eck zu Fall und übernahm den folgenden Freistoß selbst – die Nummer 37 der Kogge probierte es mit einem strammen Schuss direkt und verzog nur knapp. Danach erzwang die Brand-Elf gleich vier Ecken in Folge und war dabei durchaus gefährlich, sodass Halle Mühe hatte, die Gäste vom eigenen Kasten fernzuhalten.

Hansa war gut im Spiel, spielte sehr aggressiv und konzentriert. Durch die gute Organisation hatte Hansa-Keeper Schuhen in der Anfangsphase wenig zu tun. Seine Vorderleute stellten die Räume gut zu und versuchten mit dem schnellen Spiel in die Spitze immer wieder für Nadelstiche zu sorgen. Das Team wirkte voll fokussiert und gewann zu diesem Zeitpunkt viele entscheidende Zweikämpfe. HFC-Kapitän Gjasula versuchte das Geschehen des eigenen Teams immer wieder zu ordnen. Die diagonalen Verlagerungen des Mittelfeld-Akteurs hatte die FCH-Defensive jedoch gut im Griff. Nach 18 Minuten musste dann auch einmal Marcel Schuhen nach einer Flanke eingreifen. Der 23-Jährige kam aus dem Kasten und brachte den Ball mit einer Faust aus der Gefahrenzone.

Der Gastgeber erhöhte nun wieder etwas das Tempo und drängte ab und an in den Rostocker Strafraum. Der FCH arbeitete aber auch hier gut im Verbund und hatte im richtigen Moment ein Bein dazwischen. Durch die gute Defensive und die Unterstützung der mitgereisten Fans konnte sich der F.C. Hansa wieder mehr Ballbesitzanteile sichern und versuchte sich über die Außenbahnen anzunähern. Das kompakte Mittelfeld setzte häufig Jänicke und Andrist in Szene, die unermüdlich anliefen. Nach 36 Minuten wollte der HFC nach einem Rostocker Freistoß einmal schnell umschalten, Michael Gardawski musste diese gefährliche Kontersituation aber mit einem Foulspiel unterbinden – Gelbe Karte für den Hansa-Kapitän. Das Gästeteam von der Ostsee wollte vor Pause noch einmal aktiv werden und setzte sich deutlicher in der gegnerischen Hälfte fest. Tobias Jänicke ließ beim Dribbling gleich drei Gegenspieler hinter sich und spielte den Steckpass für den einlaufenden Andrist – doch HFC-Verteidiger Kleineheismann war im letzten Moment zur Stelle. Und auch die Mannschaft von Rico Schmitt kam in der 41. Minute zu einer guten Offensiv-Aktion über Ziel-Spieler Pintol, dessen Schuss aber über den Kasten ging. Und gleich noch eine aussichtsreiche Chance für den Gastgeber: Hilal El-Helwe probierte es einfach mal aus der Distanz – Schuhen parierte diesen „Flatterball“ jedoch, sodass beim 0:0 zur Halbzeit blieb.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten beide Trainer keinen Grund für Veränderungen und setzten weiterhin auf die gleichen 22 Akteure. Der HFC übernahm zunächst die Spielkontrolle und sorgte auch sofort für den ersten Schuss, den Schuhen glänzend parierte. Und die Kogge? Die konterte direkt über die rechte Seite: Stephan Andrist kam mit einem tollen Sprint bis an den gegnerischen Strafraum und flankte genau auf den Kopf von Melvin Platje, dessen Kopfball aber nicht präzise genug war und von Bredlow pariert werden konnte. Nach dem ersten Negativ-Aufreger war der FCH nun aber wieder voll da, griff früher an und legte mit einem Distanzschuss von Ahlschwede nach.

Beide Mannschaften versuchten im Erdgas-Sportpark nach vorne zu spielen. Die nächste Gelegenheit konnte der HFC verbuchen: Ein verunglückter Abwehrversuch von Michael Gardawski landete bei El-Helwe, der für Pintol auflegte. Die Nummer neun vergab jedoch aus fünf Metern. Kurz darauf eine überharte Entscheidung gegen den FCH: Michael Gardawski sah am Hansa-Strafraum für einen Körperkontakt erneut die Gelbe Karte und musste daher den Platz verlassen. Nun wurde es ein anderes Spiel für den F.C. Hansa, der sich in Unterzahl erst einmal neu ordnen musste.

Christian Brand reagierte und wechselte zum ersten Mal: Für Melvin Platje kam Marcel Ziemer auf den Rasen, der nun vorne die Bälle festmachen sollte. Hansa wollte hinten sicher stehen und dann ab und an einen Konter setzen. Nach 70 Minuten lief einer dieser Konter über Jänicke, Ziemer und Ahlschwede und die HFC-Abwehr musste in höchster Not klären. Und wieder Hansa nach einem Konter: Tobias Jänicke setzte sich mit einer tollen Einzelleistung durch holte einen Eckball heraus, der jedoch nichts einbrachte. Eine weitere Hansa-Ecke landete aber dann bei Matthias Henn – der Rostocker Innenverteidiger konnte jedoch nicht genug Druck hinter den Ball bringen.

Der heimische HFC wollte in der Schlussviertelstunde die Überzahl nutzen und drückte noch einmal – Klaus Gjasula probierte es aus 20 Metern, doch Schuhen blieb der Sieger. Es ging in die Schlussminuten und Halle investierte viel, aber Hansa hielt sehr gut dagegen und ließ keine klaren Einschusschancen zu. Die Brand-Elf kämpfte um jeden Ball, wollte die Null halten und feuerte selbst noch einmal einen Versuch durch Wannenwetsch ab. Auf der Gegenseite prüfte Sascha Pfeffer erneut den Rostocker Schlussmann Schuhen. Kurz vor Abpfiff gab es noch einmal Unruhe im Strafraum der Kogge, doch auch im zweiten Durchgang wollte kein Treffer fallen. Damit bleibt Hansa im dritten Spiel in Folge ohne Gegentreffer und muss nach dem intensiven Spiel nun wieder Kraft tanken, um für das kommende Wochenende bereit zu sein. Am Sonnabend geht es im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf weiter.

- Anzeige -

Neueste Nachrichten

- Anzeige -

weitere Meldungen

- Advertisement -