Schwerin – Ein historisches Datum wirft seinen Schatten voraus: Am 20. Mai jährt sich zum 30. Mal der erste Deutsche Meistertitel des Schweriner SC nach der Wiedervereinigung. Mit einem 3:0-Sieg im vierten Finalspiel gegen Münster sicherten sich die SSC-Volleyballerinnen unter Leitung von Trainer Stefan Mau den entscheidenden Triumph und schrieben damit nicht nur Vereins-, sondern auch Sportgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern.
Am 20. Mai 1995 war die Schweriner Sport- und Kongresshalle bis auf den letzten Platz gefüllt. In der vierten Partie der Finalserie stand fest: Mit einem Sieg würde der SSC den Titel vorzeitig sichern – eine Chance, die das Team nutzte. Nach einer hochspannenden Begegnung gelang der entscheidende 3:0-Erfolg, der den ersten gesamtdeutschen Meistertitel bedeutete – und der erste nationale Triumph seit 1984.
Rund 5.000 Fans bejubelten diesen historischen Erfolg lautstark in der Sport- und Kongresshalle – Eintrittspreis waren damals 10 Mark. Die Atmosphäre war elektrisierend, der Jubel grenzenlos, ein unvergessliches Sportereignis für die Region. Auch die etwa 100 mitgereisten Münster-Fans sorgten gemeinsam mit den Gastgebern für ein sportlich faires, mitreißendes Fanerlebnis mit La-Ola-Wellen und Trommelwirbeln.
Der folgende Tag war ein Triumphzug: Die frisch gebackenen Meisterinnen wurden in einem Autokorso durch die Innenstadt gefeiert. Am Marienplatz verteilte das Team Autogramme, begleitet von SSC-Fans. Die Bilder – Spielerinnen auf Cabriolets, Konfettiregen und begeisterte Kinder – prägen bis heute das Vereinsgedächtnis.
Der SSC hat sich seitdem zu einem der erfolgreichsten Volleyballvereine Deutschlands entwickelt – mit nun bereits 13 nationalen Meisterschaftstiteln, internationalen Teilnahmen in der Champions League und CEV-Europapokal und einem starken Fokus auf Nachwuchsarbeit.
Meisterkader von 1995: Sylvia Roll, Christina Schultz, Doreen Junker, Doreen Balster, Anke Brenmöhl, Barbara Makowska, Hanka Pachale, Ute Steppin, Melinda Beckenhauer, Manja Langschwager, Anja Schröder, Angelika Schallhorn, Trainer Stefan Mau