Schwerin – Der SSC Schwerin feierte einen erfolgreichen Start in die diesjährige Champions League: Vor heimischer Kulisse setzte sich das Team nach einem spannenden Spiel mit 3:1 gegen Paris durch. Besonders stark zeigte sich Jet Kok, die bei ihrem Debüt in der Königsklasse als MVP glänzte. Schwerin überzeugte mit druckvollem Aufschlag und kämpferischem Teamgeist, während die Französinnen vor allem in Satz zwei und vier ihre Durchschlagskraft zeigten.
Im ersten Champions-League-Einsatz von Jet Kok gehörte ihr direkt der Auftaktpunkt – ein perfekter Einstieg für den SSC Palmberg Schwerin, der insgesamt gut in die Partie fand. Auch Champions-League-Debütantin Suus Gerritsen setzte früh Akzente und überzeugte mit starken Abwehraktionen. Schwerin erspielte sich eine 4:2-Führung, doch Paris fand schnell Antworten und glich aus. Nach zwei Aufschlagfehlern von Kirchhoff und Kok brachte Britte Stuut mit einer kleinen Serie den SSC wieder mit 8:7 in Front. Paris hielt jedoch entschlossen dagegen und präsentierte sich blockstark, besonders gegen Kapitänin Anne Hölzig. Ex-Schwerinerin Tessa Polder dominierte am Netz und verschaffte den Französinnen eine 12:9-Führung. Eine Auszeit von Trainer Felix Koslowski zeigte Wirkung: Zuspielerin Hannah Kohn erhöhte das Tempo, fand Hölzig präzise, die den Sideout sicherte und kurz darauf mit einem Ass zum 12:12 ausglich. Beide Teams punkteten fortan im Gleichschritt, wobei sich bei Schwerin die Aufschlagfehler häuften. Doch auch Paris leistete sich zunehmend Ungenauigkeiten im Angriff, sodass der Satz völlig offen blieb. Schwerin brachte mit Jaksetic und Artyshuk frische Impulse über den Doppelwechsel, während Paris kurz darauf mit Depie und Tolvanen dasselbe taktische Mittel wählte. Beim Stand von 21:21 begann die Crunchtime. Endlich gelang es dem SSC, den bislang so effektiven Pariser Block entscheidend anzuschlagen. Als ein Hinterfeldangriff von Mia Kirchhoff das 23:22 markierte, reagierte Levallois-Coach Alessandro Orefice mit seiner ersten Auszeit. Doch Kirchhoff blieb am folgenden Aufschlag nervenstark und servierte ein Ass zum ersten Satzball eines hochspannenden Auftakdurchgangs. Wie der erste Punkt gehörte auch der letzte Jet Kok, die den Satz mit 25:22 für Schwerin eintütete.
Die Gäste aus Paris starteten deutlich entschlossener in den zweiten Durchgang. Nach dem knappen Verlust des Auftaktsatzes erhöhten sie spürbar das Risiko im Aufschlag und Angriff – mit Erfolg. Lena Kindermann setzte sich auf der Diagonalposition mehrfach durch und stellte auf eine komfortable 9:4-Führung für die Französinnen. Erst nach einer Schweriner Auszeit gelang der erlösende Sideout, zudem ersetzte Marije ten Brinke nun Suus Gerritsen. Der SSC kämpfte sich Stück für Stück zurück, vor allem weil Hannah Kohn vermehrt Jet Kok im Pipe einsetzte. Doch Paris antwortete konsequent und verteidigte die Führung. Beim Stand von 8:13 kam Leana Grozer für Kapitänin Anne Hölzig ins Spiel und brachte mit druckvollen Aufschlägen kurzzeitig Wirkung. Ten Brinke griff am Netz zu und verkürzte auf 10:13. Als Reaktion auf Schwerins kleine Serie zog Paris das Tempo erneut an und setzte sich wieder ab. Der SSC-Block fand schlicht zu wenig Mittel gegen die wuchtigen Angriffe von Kindermann und Sepelova, die die Schweriner Defensive ein ums andere Mal vor unlösbare Aufgaben stellten. Am Ende ließ sich Paris den deutlichen Vorsprung jedoch nicht mehr nehmen und holte sich den zweiten Satz ungefährdet mit 25:17.
Der dritte Satz begann mit Anne Hölzig zurück im Außenangriff sowie Marije ten Brinke neben Britte Stuut im Mittelblock – und zunächst entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell. Mehrere erfolgreiche Challenges auf beiden Seiten klärten knifflige Spielsituationen. Dann erhöhte Schwerin den Druck vor allem über den Aufschlag: Jet Kok servierte ein Ass zum 7:4, und auch ihr nächster Aufschlag brachte Paris so in Bedrängnis, dass der SSC auf 8:4 davonzog. In der Annahme zeigte sich Schwerin nun ebenfalls stabiler, sodass Zuspielerin Hannah Kohn Britte Stuut immer wieder effektiv im Einbeiner einsetzen konnte. Stuut punktete erst zum 9:5 und legte mit einem Ass zum 10:5 nach. Paris reagierte mit einer Auszeit, fand anschließend den Sideout über Sepelova, konnte den Rückstand jedoch nicht entscheidend verkürzen. Schwerin nutzte Pariser Angriffsfehler konsequent aus und baute den Vorsprung auf 13:7 aus, was die Gäste zu einem Doppelwechsel veranlasste. Die Satzmitte war geprägt von spektakulären Rettungsaktionen auf beiden Seiten, während Paris sich leicht heranarbeitete und auf 15:11 verkürzte. Genau im richtigen Moment gelang dem SSC der erste Killblock der gesamten Partie – gegen Lena Kindermann – was die Halle in Begeisterung versetzte. Schwerin blieb souverän, während Paris zunehmend in Annahme und Angriff ins Straucheln geriet. Mit beeindruckender Konsequenz kämpfte sich der SSC nach dem verlorenen zweiten Durchgang zurück und sicherte sich Satz drei klar und verdient mit 25:15.
Der vierte Satz begann ausgeglichen, wobei Paris zunächst knapp führte, ehe Schwerin beim Stand von 6:5 die Führung übernahm. Der amtierende deutsche Meister fand immer besser Mittel, den hohen Pariser Block zu umspielen, doch eine starke Aufschlagserie von Zuzana Sepelova brachte die Gäste wieder zurück ins Spiel. Schwerin geriet unter Druck in der Annahme, sodass Paris auf 12:10 erhöhte. Die Französinnen, die im vergangenen Jahr zweimal in der Königsklasse gegen Schwerin unterlegen waren, witterten nun die Chance auf Revanche und wollten den Tiebreak erzwingen. Schwerin hielt jedoch dagegen, wenn auch nicht mehr so souverän wie im vorherigen Satz. Ein Ass von Anne Hölzig brachte die 18:17-Führung, und Leana Grozer legte zum 19:17 nach – was die Gäste zu einer Auszeit zwang. Grozer sicherte sich anschließend den nächsten Angriff der Pariser im Block, der Versuch der Gegner, mit einem Diagonalwechsel neuen Schwung zu bringen, verpuffte. Nun sorgte die PALMBERG ARENA mit lautstarker Unterstützung für zusätzlichen Rückenwind, trug die Mannschaft mit viel Applaus in Richtung Sieg. Mit 25:20 holte sich der SSC den vierten Durchgang und damit einen verdienten 3:1-Erfolg. MVP des Spiels wurde Jet Kok, die bei ihrem Champions-League-Debüt beeindruckte.
Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Reesink – Kohn – Hölzig – Vos –Kirchhoff – Stuut – ten Brinke
Starting Six Levallois Paris Saint Cloud: Biemel – Kindermann – Polder – Mayer – Bukovska – Milosic – Sepelova