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20. Schweriner Literaturtage

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Schwerin – Vom 29. September bis zum 15. November 2015 laden die 20. Schweriner Literaturtage zu rund 40 Veranstaltungen ein. Erneut lesen namhafte Autorinnen und Autoren sowie Debütanten aus ihren Werken und stellen sich dem Gespräch mit ihrem Publikum.

Die Themen der Lesungen spannen den Bogen zum Verstehen von Gesellschaft und Geschichte. So entwickelt Manfred Flügge, ein ausgewiesener Kenner der Familie Mann, ein 100 Jahre umspannendes Panorama der legendären Literatensippe und zeigt an ihrem Beispiel die geistigen, politischen und kulturellen Entwicklungen Deutschlands bis heute. Jutta Rosenkranz stellt  in „Zeile für Zeile mein Paradies" 18 Autorinnen vor, die gegen gesellschaftliche Konventionen aufbegehrten und kompromisslos ihren Weg als Frau und Künstlerin gingen.

Unter den Neuerscheinungen, welche die Schweriner Literaturtage in diesem Jahr präsentieren, ist auch das Romandebüt von Anne Siegel. Die Autorin beschäftigt sich schon lange mit der Geschichte deutscher Auswanderinnen nach Island und hat nun mit „NordBräute“ ihren ersten Island-Roman vorgelegt. Aus seinem erst kürzlich erschienenen Roman „Traumschiff“ liest Alban Nikolai Herbst. Sensibel und gleichzeitig unbeschwert erzählt der Autor vom Sterben als einem letzten großen Gesang auf das Leben.

Die Geschichte einer Familie, die ganz eng mit der deutschen Geschichte verflochten ist und deren Mitglieder auch konträre Wege gingen, stellt Andreas Schumann in seinem Buch „Familie de Maizière“ vor.

Susanne und Jan Peter Wiborg gehen der Frage nach, was eine junge Frau zur ebenso naiven wie gläubigen Hitler-Anhängerin machen konnte, während Kolja Mensing 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs „Die Legenden der Väter“ entzaubert.

Den Namen Werner von Siemens kennt man wohl, doch wer war eigentlich Halske? Siegfried Hildebrandt aus Leezen, unweit der Landeshauptstadt Schwerin, legt mit „Halske“ ein gut recherchiertes Werk über den  Mitbegründer der „Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske“ vor.

Nach 25 Jahren deutscher Wiedervereinigung steht zweifelsohne dieses Thema in seiner ganzen Fülle im Mittelpunkt vieler Bücher. So auch bei Hanns-Josef Ortheil, der gleich zu Beginn der Literaturtage liest: Während in „Berlinreise“ ein Zwölfjähriger die Stadt nach dem Mauerbau erlebt, schildert der Autor in „Blauer Weg“ sein Erleben der Jahre 1989 bis 1995. Chaim Noll befasst sich mit seiner Kindheit im geteilten Berlin und Regisseurin Helke Misselwitz kommt zur Aufführung ihres Filmes „Winter adé“ (1988) und zum Gespräch nach Schwerin. „Deutsche Gerechtigkeit“ – so der Titel des Buches, in dem Roman Grafe den Prozessen gegen DDR-Grenzschützen nachspürt. In „Drüben und Drüben“ von David Wagner und Jochen Schmidt hören zwei Jungen, die fast zeitgleich in Ost und West geboren wurden, „ drüben“ sei die Welt schlechter.  14 Gesprächspaare aus Ost und West, unter ihnen Künstler wie Schauspieler Axel Prahl und Regisseur Andreas Dresens, fragen in „Was ich dir immer schon mal sagen wollte“ von Markus Decker wie es im Jubiläumsjahr um die innerdeutsche Verständigung steht.

Harald Martenstein schreibt mit „Die neuen Leiden des alten M.“ weiter an seiner großen Chronik der deutschen Gegenwart und der Zeichner Joachim John liest aus seinem Buch „Kuckuck“, in dem ein in Berlin lebender Herr Kuckuck eines Tages aus der DDR nach Kolumbien fliegen darf und auch sonst in seinem Künstlerdasein viel Absonderliches erlebt.

Nachdenken über Gesellschaftstheorie, wie in „Vermessung der Utopie“ von Elmar Altvater angeregt, gehört ebenso zum Programm wie die Auseinandersetzung mit drängenden globalen Problemen. So berichten die Brüder Sadinam von ihrer Flucht aus dem Iran und von ihrem Wunsch, endlich in Deutschland ankommen zu können.  Oder Rainer Stuhlmann schildert seine persönlichen Erfahrungen in Israel und Palästina.

Selbstverständlich sind auch die 20. Schweriner Literaturtage spannungsgeladen und das Publikum darf sich auf große Kriminalfälle und Unterhaltung vom Feinsten freuen. Elisabeth Herrmann lässt im „Schneegänger“ Polizeimeisterin Sanela Beara ihren zweiten Fall lösen und Krischan Koch lässt in einem neuen Band seiner Krimireihe um den nordfriesischen Dorfpolizisten Thies Detlefsen sein „Rollmopskommando" antreten, während Isabel Leyla Erdem mit „Hasta Siempre, Bruder. Tod im Bundestag“ einen spannenden Politkrimi präsentiert und Ulrich Hinse in „Der Glatteisagent“ eine Geschichte aus der Zeit des Kalten Krieges erzählt. Magisch wird es auch wenn Kai Meyer aus seinem Buch „Die Seiten der Welt – Nachtland“ liest.

Bei so viel Nervenkitzel ist befreiendes Lachen angebracht und so ist Karsten Lieberam-Schmidt willkommen, der in seiner Show-Lesung die dollsten Dinge bei „Hempels unterm Sofa" findet.  Wer glaubt, dass dies nicht der Wahrheit entspricht, sollte Karsten Kaie lauschen, wenn er eine Anleitung zum „Lügen, aber ehrlich" gibt.

Spätestens seit der diesjährigen Leipziger Buchmesse ist Lyrik wieder in den literarischen Fokus gerückt und auch die Schweriner Literaturtage widmen sich der Dichtkunst, wenn Thomas Kunst aus seinem Auswahlband „Kunst. Gedichte 1984-2014“ oder die Schwerinerin Beatrice Voigt aus ihrem Band „innen | aussen“ lesen.

Poesie verspricht auch ein Liederzyklus mit Texten aus dem Briefwechsel zwischen Olga Knipper und Anton Tschechow. Auch Spontanes ist gefragt, denn es gibt wieder Poetry Slam in Schwerin.

Für das junge und jüngste Publikum gibt es Puppentheater, „Märchen in der Mühle“, eine spannende Räubergeschichte, eine Spurensuche für Hobbydetektive und schließlich unter dem Motto „Die Schweriner Herbstauslese 2015“ einen Nachmittag mit Büchern für Kinder und Jugendliche im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin.

Die beliebte Aktion „Eine Straße liest“ bei der Persönlichkeiten aus Schwerin und Umgebung aus ihren Lieblingsbüchern lesen und dabei Spenden für einen guten Zweck sammeln, lädt bereits zum 12. Mal in Geschäfte, Gaststätten und Galerien der Münz- und Puschkinstraße ein, bevor die 20. Schweriner Literaturtage mit einer Lesung des vor allem als Filmschauspieler bekannten August Schmölzer zu Ende gehen.

Die Literaturtage kommen nur dank vieler Partnerschaften zustande. Dazu gehören die langjährigen Kooperationen mit den politischen Stiftungen, mit Buchhandlungen, Verlagen und Kulturinstitutionen ebenso wie privates Engagement. Dank gebührt dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern für die erneute Förderung sowie den Medien aus Stadt und Land.

Das ganze Programm der Schweriner Literaturtage sowie Hinweise zu Veranstaltungsorten, Eintrittspreisen und Vorverkaufskassen finden Sie in Kürze unter www.schwerin.de und im Veranstaltungsheft.

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