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„Von der Bühne auf die Straße. Revolution in der DDR“

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Schwerin – Am 24. April 2014 wird anlässlich des 25. Jahrestages der Friedlichen Revolution in diesem Jahr die Ausstellung Von der Bühne auf die Straße. Friedliche Revolution in der DDR um 17.30 Uhr im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin eröffnet. Im Anschluss moderiert Wolfram Pilz vom NDR 1 Kulturjournal ein Zeitzeugengespräch.

 
Erstmals zeigt eine Ausstellung den Anteil des Theaters der DDR am gesellschaftlichen Aufbruch in den 1980er Jahren. Hierbei wird die ambivalente Rolle der Künstler zwischen eingeübter Anpassung einerseits und dem immer wieder aufflackernden Geist des Widerspruchs auf der anderen Seite gezeigt. Zeitlose Werke von Klassikern wie Shakespeare oder Schiller dienten der kritischen Kommentierung des Zeitgeschehens. Ebenso verfassten Autoren wie Christoph Hein, Volker Braun und Heiner Müller brisante Parabeln des Alltags im Sozialismus. Die große Wirkung dieser Theaterabende wird anhand der Erinnerungen von Zeitzeugen und Publikumsgesprächen dokumentiert. Gleichzeitig werden die zahlreichen Steuerungsversuche und Eingriffe durch Partei und Staatssicherheit rekonstruiert: von politisch motivierten Streichungen in Textbüchern, über Probenbesuche" regionaler Parteileitungen bis zum Berufsverbot für Regisseure oder der Absetzung von Stücken kurz nach der Premiere.
 
Im Jahr 1989 verwob sich das Geschehen auf der Bühne immer stärker mit der Unruhe im Land. Die Schweriner Inszenierung von Wilhelm Tell in der Regie von Christoph Schroth mit Premiere im Januar 1989 war ein hellsichtiger Kommentar zur Situation in der DDR. Sätze wie: Fort muss er, seine Zeit ist abgelaufen. oder Reißt die Mauern ein! Kein Stein bleibt auf dem andern. Gesellen, kommt! Wir habens aufgebaut, Wir wissens zu zerstören., trafen ebenso den Nerv der Zeit wie die mit viel Gefühl und Melancholie vorgetragenen Volks- und FDJ-Lieder, Schroths letzte Inszenierung in Schwerin.
 
Das Engagement der Theaterleute aus dem ganzen Land kulminierte schließlich in der Vorbereitung und Mitgestaltung der Demonstration am 4. November 1989 in Berlin, einem Meilenstein auf dem Weg zum Sturz des SED-Regimes und den ersten freien Wahlen in der DDR im März 1990. Neben Exponaten, Filmen und Dokumenten aus den Sammlungen der Akademie der Künste und weiteren Archiven werden vor allem Film- und Audio-Interviews mit damaligen Protagonisten wesentliche Elemente der Ausstellung bilden.
 
Zu sehen ist die Ausstellung im Kassen- und Parkettfoyer bis zum 15. Juli 2014 jeweils eine Stunde vor den Vorstellungen sowie in den Vorstellungspausen.
 
Eine Ausstellung von exhibeo e.V. – Gesellschaft für politische, kulturelle und historische Forschung und Bildung. Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In Kooperation mit Studierenden des Studiengangs Public History der Freien Universität Berlin, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und dem Deutschen Rundfunkarchiv. Mit Unterstützung des  Archivs der Akademie der Künste.
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