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Oberbürgermeister hinterfragt strategisches Ziel der Pandemiebekämpfung

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Schwerin – „Wo ist das neue strategische Ziel der Bundesregierung in der Pandemiebekämpfung und für die vierte Welle?“ Diese Frage stellt Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier. „Wir haben in einer unglaublichen gesellschaftlichen Kraftanstrengung unser strategisches Ziel erreicht, das Gesundheitssystem vor der Überlastung zu bewahren und damit unzählige Menschenleben gerettet. Der weitere Verlauf der Pandemie liegt sowohl für die älteren Jahrgänge, denen ein Impfangebot unterbreitet werden konnte, als auch für die jüngeren Jahrgänge, die nur äußerst selten schwer erkranken, im Bereich des individuellen Lebensrisikos. Deswegen ist es an der Zeit, über die Aufhebung von Corona-Beschränkungen zu diskutieren, statt mit Impfpflicht, Schulschließungen oder neuen Lockdowns unverhältnismäßige Kollateralschäden zu riskieren.“

Zu Beginn der Pandemie Anfang 2020 war das unumstrittene, internationale Ziel: „flatten the curve“ – die absolute Zahl der akut Infizierten gering halten, damit die Intensivstationen nicht überlastet werden. Dazu dienten die Infektionsschutzmaßnahmen der ersten, zweiten und dritten Welle. Durch diese Maßnahmen konnte die erste Welle früh gebrochen werden, in der zweiten Welle unzählige Leben in der Hochrisikogruppe der Älteren gerettet und in der dritten Welle die Intensivstationen vor der Überlastung geschützt werden.

„Eine vierte Welle steht unmittelbar bevor und ein Blick in die Nachbarländer und auf die Erfahrungen mit der alpha-Variante verheißt, dass wir sie nicht aufhalten können“, so Dr. Badenschier. „Die Lage ist aber heute eine gänzlich andere. Es steht ausreichend Impfstoff zur Verfügung. Jeder Erwachsene, der sich individuell schützen möchte, kann dies tun. Insbesondere die Risikogruppen unserer Gesellschaft haben ein Impfangebot erhalten. Für die Gruppe der 0 -11-jährigen, für die kein Impfstoff zur Verfügung steht, ist die Wahrscheinlichkeit einer COVID-19-Erkrankung sehr gering. Selbst für die 12 – 17-jährigen, für die zwei mRNA-Impfstoffe zugelassen sind, spricht die STIKO keine Impfempfehlung aus. Oder: das Impfrisiko für diese Gruppe wird höher als das Erkrankungsrisiko eingeschätzt. Damit entfällt zumindest für die 0 – 17-jährigen die individuelle Notwendigkeit, sie vor einer Infektion zu schützen. Somit gibt es weder für die ältere Kohorte, die ein individuelles Impfangebot hat, noch für die jüngere Kohorte, für die eine Infektion als ungefährlicher als eine Impfung eingeschätzt wird, einen Grund, für die Verhinderung einer SARS-CoV2-Infektion weiterhin Grundrechte einzuschränken. Eine Herdenimmunität ist mit einer Durchimpfung der >18-jährigen nicht zu erreichen. Eine Durchseuchung der jüngeren Alterskohorte ist für eine Herdenimmunität unvermeidlich. Empirisch bestätigt dies Großbritannien: dort sinken derzeit die Inzidenzzahlen wieder, das Gesundheitssystem ist trotz Inzidenzzahlen von rund 500 nicht überlastet worden. Die Impfrate in der Bevölkerung ist mit der in unserem Land vergleichbar. Long Covid? Reinhard Berner von der TU Dresden hat in einer Studie mit 1500 Kindern herausgearbeitet, dass die Häufigkeit des Krankheitsbildes überschätzt werde und nicht die Gefahren eines weiteren Lockdowns für die psychische und physische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aufwiege. Provozieren wir dann nicht eine Escape Variante? Die Varianten (alpha, delta) sind deswegen besorgniserregend, weil sie infektiöser sind. Nach derzeitigem Kenntnisstand führen sie jedoch nicht zu schwereren Krankheitsverläufen. Eine neue Mutation könnte aber genau dazu führen, dass auch Kinder und Jugendliche häufiger schwer erkranken. Um diesem vorzubeugen, ist eine Immunisierung durch beispielsweise eine Infektion mit der Delta-Variante ein möglicher Schutz vor einer Escape-Variante, die ja irgendwo in der Welt entstehen könnte.“

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