Oberbürgermeister tritt zurück

Rico Badenschier will zurück in seinen Beruf

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Oberbürgermeister Rico Badenschier. Archivfoto: Landeshauptstadt Schwerin/Ulrike Auge
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Schwerin – Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) tritt zurück. Das gab der 47-Jährige am Mittwoch bekannt. Er bat um die Entlassung zum 1. Januar 2026.

In einer Erklärung sagte er: „Während des Sommers hat sich für mich überraschend die Möglichkeit ergeben, wieder in meinen alten Beruf als Neuroradiologe zurückzukehren. Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, denn ich bin dankbar, für nunmehr neun Jahre Oberbürgermeister dieser wunderschönen Landeshauptstadt gewesen zu sein. Neben persönlichen Gründen hat mich zu diesem Schritt bewogen, dass ich in meiner Amtszeit oftmals gegen stabile Mehrheiten in der Stadtvertretung arbeiten musste, was meine persönlichen Ressourcen erschöpft hat. Insbesondere durch die neuen Mehrheiten nach der Kommunalwahl 2024 wurden Entscheidungen getroffen, die ich als Oberbürgermeister nicht mittragen kann. Ich möchte und kann nicht das Gesicht dieser Entscheidungen sein.“

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Badenschier ist seit November 2016 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Vor drei Jahren wurde er wiedergewählt, setzte sich in der Stichwahl gegen den AfD-Kandidaten Leif-Erik Holm durch.

Neuwahlen kommen

Nach dem angekündigten Rücktritt des Oberbürgermeisters wird es in Schwerin Neuwahlen geben. Maßgeblich für das Verfahren ist das Kommunalwahlgesetz Mecklenburg-Vorpommern. Es schreibt keinen nahtlosen Übergang vor. Die Wahlleiterin Juliane Rickert hat nach dem offiziellen Rücktrittsdatum am 1. Januar 2026 fünf Monate Zeit, eine neue Wahl zu organisieren.

Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Wahl noch im laufenden Jahr stattfindet. Auch das Kommunalwahlgesetz setzt klare Fristen, etwa zur Bekanntgabe der Kandidatinnen und Kandidaten. Diese muss spätestens 24 Tage vor dem Wahltermin erfolgen.

Damit steht bereits fest: Neben der Landtagswahl im September 2026 wird es innerhalb weniger Monate einen weiteren Urnengang für die Schwerinerinnen und Schweriner geben – zur Wahl einer neuen Oberbürgermeisterin oder eines neuen Oberbürgermeisters.