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Andrist-Doppelpack untermauert die Heimstärke der Kogge

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Rostock – Nur eines der vergangenen neun Punktspiele verlor die Kogge im eigenen "Wohnzimmer" und kassierte dabei nur zwei Gegentore (beide bei der Niederlage gegen Aue). Diese Heimstärke wollte der F.C. Hansa gegen den VfB Stuttgart II untermauern und nach dem Großaspach-Sieg zuhause den nächsten Schritt für den Liga-Verbleib machen. Am 34. Spieltag der 3. Liga nahm der FCH die Favoritenrolle ein, hatte mit der Nachwuchsmannschaft aus Baden-Württemberg jedoch ein angeschlagenes Team zu Gast, das als Tabellenletzter an die Ostsee kam. Der VfB II könnte das erste Team sein, dass sich in die Viertklassigkeit verabschiedet. Doch das wollte die talentierte Truppe von Trainer Walter Thomae in Rostock verhindern. Die Jungs vom VfB kamen mit dem gleichen Personal ins Ostseestadion, das am zurückliegenden Spieltag ein 1:1-Unentschieden gegen den VfR Aalen erzielte. Dabei kam erneut Keeper Benjamin Uphoff zum Einsatz, der zum Profikader der Stuttgarter zählt und auch gegen Aalen zwischen den Pfosten stand. Weiterhin war die Gäste-Startelf mit vielen Talenten bestückt, die teilweise schon zum Profikader zählen oder auf dem Sprung in die Bundesliga-Mannschaft stehen. Angeführt wurde die Thomae-Elf von Kapitän Tobias Rathgeb, der die größte Erfahrung im Team besitzt und das Ostseestadion sehr gut kennt – Rathgeb spielte vier Jahre für den FCH und lief 64 Mal mit der Kogge auf der Brust auf.

Christian Brand konnte im 14. Ligaspiel als Hansa-Cheftrainer wieder auf Sturmtank Marcel Ziemer zählen – die einzige Änderung in der Rostocker Anfangsformation. Beim Auswärtsspiel in Aspach war unsere Nummer 38 noch nicht im vollen Besitz seiner Kräfte, doch gegen den VfB konnte er wieder von Beginn auflaufen und übernahm zugleich das Kapitänsamt von Tobias Jänicke, der zunächst auf der Bank saß. Die Marschroute der Kogge war klar: Mit viel Einsatz, Leidenschaft und der Unterstützung von 11.300 Fans wollte die Brand-Elf den zehnten Saisonsieg einfahren und somit wichtige Punkte gegen einen direkten Kontrahenten sammeln.

Dementsprechend entschlossen ging die Kogge in das zehnte Duell mit der zweiten Mannschaft des VfB, das unter der Leitung von Bibiana Steinhaus stand. Unsere Jungs starteten hellwach in das Spiel, waren aber zunächst in der Defensive gefordert, denn die jungen Schwaben agierten mutig und wollten den F.C. Hansa in den Anfangsminuten überraschen. Wenn es beim VfB nach vorne ging, agierte das Team teilweise mit drei Angreifern, da sich Arianit Ferait (drei Bundesliga-Einsätze) oft zusätzlich ins Sturmzentrum orientierte. Die ersten zehn Minuten gingen klar an die Gäste, die viel Ballbesitz und eine erste Annäherung durch Max Besuschkow verzeichnen konnten.

Danach übernahm der FCH mehr Spielkontrolle und näherte sich durch einen Abschluss von Michael Gardawski an, der von Ronny Garbuschewski gut in Szene gesetzt wurde. Doch der VfB II spielte keinesfalls wie das Schlusslicht der Liga und machten es der Brand-Elf schwer, die sich aber in das Spiel arbeitete und in der 12. Minute zur nächsten Gelegenheit kam: Stephan Andrist konnte sich über rechts durchsetzen und sorgte mit einer flachen Hereingabe für Gefahr, die bei Melvin Platje landete – gleich zwei Stuttgarter Verteidiger warfen sich in den Abschluss des niederländischen Neuzugangs. Das Spielgeschehen gestaltete sich weiterhin offen und unsere Jungs suchten immer wieder Marcel Ziemer, der jedoch mit Stephen Sama einen knallharten Gegenspieler hatte.

Nach 23 Minuten wurden die Gäste beinahe für ihr mutiges Auftreten belohnt. Zunächst scheiterte Daniele Gabriele an Marcel Schuhen, der den Ball mit einer tollen Tat über die Latte lenkte. Und nur wenige Augenblicke später entschärfte unser Innenverteidiger Marcus Hoffmann einen Abschluss von Marco Grüttner. Hansa hielt dagegen und setzte nach einer Stuttgarter Ecke einen starken Konter und brachte das Stadion in Jubelstimmung: Melvin Platje steckte für Michael Gardawski durch, dessen Flanke Andrist verpasste, doch über Ziemer und Garbschuschewski kam der Ball erneut zu Stephan Andrist, der am langen Pfosten einnickte und die Rostocker auf die Siegerstraße brachte.

Stuttgart war sichtlich geschockt und verhinderte kurz darauf den zweiter Treffer nach einem Querpass von Maximilian Ahlschwede. Es dauerte einige Minuten, bis die Schwaben wieder in die Partie kamen, konnten nach 33 Minuten eine weitere gute Möglichkeit durch Ex-Rostocker Rathgeb vermelden – Ahlschwede war aber auf dem Posten und lenkte den gefährlichen Schuss zur Ecke ab.

In der Schlussphase des ersten Durchgangs bot sich den Zuschauern wieder eine offene Partie, in der beide Mannschaften noch einmal für offensive Akzente sorgen wollten und sich nicht nur auf die Verteidigung beschränkten. Die Thomae-Elf investierte sogar etwas mehr in die Angriffsbemühungen, hatte jedoch Mühe, sich durch die gut organisierte Rostocker Hintermannschaft zu kombinieren, sodass es bei der knappen Pausenführung blieb – ein guter Grundstein für die zweite Spielhälfte, in der der VfB noch einmal kommen musste.

Stuttgart kam wie schon zu Spielbeginn mutig aus der Kabine, aber der F.C. Hansa war es, der die große Gelegenheit zum 2:0 hatte: Ronny Garbuschewski brachte eine Ecke in der 48. Minute genau zu Marcel Ziemer – der Pfosten rettete für den geschlagenen VfB-Keeper Uphoff. Doch dann der erneute Jubel im Ostseestadion und wieder erschien der Name von Stephan Andrist auf der Anzeigetafel: Ein Rostocker Angriffsversuch landete bei VfB-Spieler Thomas Hagn, der die Situation (eigentlich) unter Kontrolle hatte, doch dann der Fehler des Linksverteidigers – Stephan Andrist spritzte dazwischen, umkurvte Benjamin Uphoff und traf zum 2:0. Zwei Minuten später gab es den verdienten Beifall für den Doppeltorschützen – Tobias Jänicke kam für den Andrist in die Partie.

Der beruhigende zweite Treffer fiel zur richtigen Zeit, denn die Gäste erholten sich im weiteren Spielverlauf nur schwer und unsere Jungs hatten das Spielgeschehen unter Kontrolle. Die Brand-Truppe agierte in der Defensive weiterhin konzentriert und versuchte immer wieder das schnelle Umschaltspiel anzukurbeln. Nach 65 Minuten probierte es Tobias Jänicke mit einer Hereingabe für Ziemer, doch der VfB bekam ein Abwehrbein dazwischen. Im Gegenzug hatten die Stuttgarter die große Chance zum Anschlusstreffer – Grüttner lenkte den Schussversuch von Gabriele an den Querbalken.

Mit einem dritten Treffer wollte Hansa den Gästen endgültig den Zahn ziehen – und das Team arbeitete am dritten Treffer. Einen Kopfball von Ziemer sowie einen den Abschluss vom eingewechselten Wannenwetsch parierte Gäste-Keeper Uphoff jedoch. Auch der VfB probierte es noch einmal und kam ebenfalls durch einen Einwechselspieler zur Großchance: Daniel Vier stand nach einer Flanke goldrichtig, wurde aber im letzten Moment von Matthias Henn behindert.

Die Partie ging in ihre Schlussminuten und das Gästeteam probierte alles, um zum 1:2 zu kommen. Hansa zeigte jedoch auch am 34. Spieltag, warum die Kogge schwer zu knacken ist. Wiederum war die Defensive sowie eine geschlossene Mannschaftsleistung der Schlüssel zum Erfolg, durch den das Team auf den 11. Tabellenplatz springt und den Abstand zu den Abstiegsplätzen auf sechs Punkte ausbaut.

F.C. Hansa Rostock – VfB Stuttgart II 2:0 (1:0)

Torfolge: 1:0, 2:0 Andrist (30., 52.)

F.C. Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Hoffmann, Dorda – Gardawski (73. Schwertfeger), Erdmann, Garbuschewski, Andrist (54. Jänicke) – Platje (64. Wannenwetsch), Ziemer

VfB Stuttgart II: Uphoff – Mwene, Peric, Sama, Hagn (78. Grbic) – Ferati (54. Sonora), Rathgeb, Zimmermann (73. Vier), Besuschkow – Gabriele, Grüttner

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