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25 Jahre Nationalparkprogramm der DDR

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Berlin – Das war knapp: Buchstäblich in letzter Minute vor dem Anschluss der DDR an die Bundesrepublik fasste der Ministerrat den Beschluss, 14 große Naturlandschaften dauerhaft unter Schutz zu stellen. Am 12. September jährt sich dieser wegweisende Beschluss zum 25. Mal. Das Bundesumweltministerium würdigt den Jahrestag am kommenden Samstag (12.9.) mit einem Festakt im Berliner Naturkundemuseum. Dabei trifft Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit den damaligen Initiatoren des Nationalparkprogramms zusammen. Bereits am morgigen Freitag (11.9.) diskutieren Vertreter und Vertreterinnen von Wissenschaft, Politik und Umweltverbänden bei einer Tagung der Stiftung Naturschutzgeschichte über Entstehung, Akzeptanz und Nutzung deutscher Nationalparke.

Neben dem Drang nach Freiheit speiste sich die friedliche Revolution in der DDR im Herbst 1989 auch aus dem Protest gegen Umweltschäden. Auf ehemaligen Staatsjagdgebieten und großen Truppenübungsplätzen blieben große ursprüngliche und naturnahe Landschaften erhalten. Einer kleinen Gruppe von Naturschützern der ehemaligen DDR gelang es in den hektischen Wochen nach der Wende in einer gewaltigen Kraftanstrengung, diese Landschaften unter Schutz zu stellen. Das Nationalparkprogramm, das der DDR-Ministerrat in seiner letzten Sitzung am 12. September 1990 beschloss, umfasste 14 Großschutzgebiete auf 4,5 Prozent der Landesfläche der späteren neuen Bundesländer: fünf Nationalparke (Vorpommersche Boddenlandschaft, Jasmund, Müritz, Sächsische Schweiz und Hochharz), sechs Biosphärenreservate (Südost-Rügen, Schorfheide-Chorin, Spreewald, Mittlere Elbe, Rhön und Vessertal) sowie drei Naturparke (Drömling, Schaalsee und Märkische Schweiz) wurden in den Einigungsvertrag aufgenommen. Der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer bezeichnete diese Schutzgebiete als das „Tafelsilber“ der deutschen Einheit.

Den Begründern des Nationalparkprogramms gilt auf der Festveranstaltung zu dem 25-jäh-rigen Jubiläum des Nationalparkprogramms am 12. September 2015 im Museum für Natur¬kunde in Berlin auch der besondere Dank von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Die Festreden halten der ehemalige stellvertretende Umweltminister der DDR Prof. Dr. Michael Succow, sowie Prof. Dr. Klaus Töpfer, der als damaliger Bundesumweltminister die Akteure unterstützte. Im Rahmen eines Table Talks mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verbänden und Nationalen Naturlandschaften wird die weitere Entwicklung dieser Schutzgebiete diskutiert. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wird außerdem das Programm Junior Ranger als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt auszeichnen.

Am Vortag, dem 11. September 2015 findet unter dem Motto „Schwieriger Start – guter Lauf? Zur Entstehungsgeschichte deutscher Nationalparks und zum Nationalparkprogramm der DDR“ in Berlin eine Fachtagung statt, die von der Stiftung Naturschutzgeschichte durch-geführt und vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Im Mittelpunkt dieser Tagung stehen die unterschiedlichen Erfahrungen mit der Akzeptanz von Nationalparken in Deutsch¬land. Hierzu werden die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens der Stiftung Naturschutzgeschichte vorgestellt und diskutiert. Außerdem berichteten auf der Tagung Zeitzeugen des Nationalparkprogramms der DDR, darunter auch die „Väter“ dieses Programms, Prof. Dr. Michael Succow, Prof. Hans Dieter Knapp, Prof. Matthias Freude und Dr. Lebrecht Jeschke über ihre seinerzeitigen Erfahrungen.

Inzwischen verfügt Deutschland über insgesamt 136 Gebiete mit unterschiedlichem Naturschutzstatus: Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke sind unter der gemeinsamen Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ zusammengefasst.

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