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Ein lyrisch-musikalischen Portrait der Literatin Mascha Kaléko

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Schwerin – Die Schauspielerin Paula Quast und der Musiker Henry Altmann gastieren mit ihrem Programm "… sie sprechen von mir nur leise". Ein lyrisch-musikalischen Portrait der Literatin Mascha Kaléko am 12. September 2014, 19.30 Uhr, im Schleswig-Holstein-Haus.

Mit ihrer Hommage an die Lyrikerin Mascha Kaléko (1907-1975) hat Paula Quast ein Genre geschaffen, das zwischen Rezitation und Schauspiel angesiedelt werden muss. Das Programm hat eine ganz eigene Dramaturgie; die klassische Musik und der Tisch mit der Blattsammlung als Requisite machen daraus eine Art von Kammerspiel.

Paula Quast spricht die Werke von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes, durch den Mut zur Pause lässt sie ihnen Raum, ihre Wirkung zu entfalten. Ihre Mimik und Körperhaltung sind unaufdringlich und doch ist sie so präsent, dass sie und Mascha Kaléko im Laufe der Inszenierung immer mehr zu einer Person verschmelzen.

Der Musiker Henry Altmann lässt mit seinen Kompositionen die Melancholie hörbar werden, welche die Werke umgeben, dabei überdecken die Töne aber nicht die für Mascha Kaléko ebenfalls typische Ironie, mit der sie die Welt zu kommentieren wusste.

Diese Inszenierung ist ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis und erobert seit 1996 im Inund Ausland ein begeistertes Publikum.

Paula Quast wurde in Hamburg geboren und entwickelte schon früh eine tiefe Liebe zu Schauspiel und Oper. Nach ihrer Schauspielausbildung bei Margot Höpfner und Doris Kirchner, Atemtraining bei Wilfried Hünnemeyer und Sprechtechnik bei Ursula Luhn. Nach ursprünglich einer geplanten Gastspielrolle wurde sie für mehr als 100 Vorstellungen für die Inszenierung von Christine Brückners "Wenn du geredet hättest, Desdemona (Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen)" verpflichtet. Bereits zu jener Zeit hatte sie ein Gespür und eine Vorliebe für starke, ungewöhnlich denkende Frauen entwickelt.

Einer Kollegin aus Freiburg verdankt sie die Begegnung mit den Werken Mascha Kalékos. Bei ihrer intensiven Beschäftigung mit der Literatin entdeckt sie die Freiheit ihres Geistes sowie ihre physische und psychische Stärke. 1996 präsentierte Paula Quast erstmals das Mascha Kaléko- Programm der Öffentlichkeit und war damit eine der ersten, die die Dichterin aus der Vergessenheit holte.

Paula Quast hat mit namhaften Musikern zusammengearbeitet (seit 2008 mit Henry Altmann) und tourt erfolgreich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Henry Altmann (Bass, Helikon, Melodika, Klavier, Komposition):

Der Allgäuer Nachfahr französischer Zigeuner studierte in Hamburg und New York und lebte in Paris und Dresden, wo er für das Staatstheater TJG und das Festspielhaus Hellerau spielte und komponierte.

Neben Arbeiten für Film und Theater in Hamburg, Dresden und Palermo stehen Kompositionen für die NDR Bigband und ein Streichquintett. Henry Altmann hatte die musikalische Leitung bei "Herman & Tietjen", für die er auch Arrangements schrieb. Sein Projekt Alphabet City erhielt 1997 einen Förderpreis des Freistaates Sachsen, sein Schubert-Echo 1998 den 1. Trude-Unruh-Preis.

In seinem eigenen Projekt La KaffeehausAvantgarde („die schönste Musik zwischen Tango und Punk“) setzte er seine weit reichenden musikalischen Interessen in bislang drei Programmen um:

Amuse Keule (Variationen über einen Allgäuer Zwiefacher), Billie im Europaschrank (eine

musikalische Spurensuche der (europäischen) Komponisten von Billie Holiday), Il cinema degli… ("weiter geschriebene" Filmmusik italienischer und französischer Filme).

Mascha Kaléko, geboren als Tochter eines jüdisch-russischen Kaufmanns und seiner späteren Ehefrau, kam mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit ihrer Mutter und Schwester Lea nach Deutschland, um sich vor den Pogromen in Sicherheit zu bringen. 1918 zog die Familie nach Berlin. Gegen Ende der zwanziger Jahre kam Mascha Kaléko mit der künstlerischen Avantgarde Berlins in Kontakt und lernte u. a. Else Lasker-Schüler und Joachim Ringelnatz kennen.

Im Alter von 22 Jahren veröffentlicht sie erste Gedichte, die im heiter-melancholischen Ton die Welt der kleinen Leute und die Atmosphäre im Berlin ihrer Zeit widerspiegeln. Von Liebe,

Abschied und Einsamkeit, von finanziellen Nöten, von Sehnsucht und von Traurigkeit handeln ihre Gedichte, und treffen damit die Alltagserfahrungen ihres Publikums. Mit Charme und Humor, erotischer Strahlkraft und sozialer Kritik erobert sich die junge Mascha Kaléko im Berlin der Weimarer Republik die Herzen der Großstädter. Sie wirkte unter anderem beim Rundfunk und dem Künstlerkabarett in Berlin mit. 1938 musste sie mit ihrer Familie in die USA emigrieren. Nach dem Krieg fand sie in Deutschland wieder ein Lesepublikum: Ihr schon 1929 erfolgreiches „Lyrisches Stenogrammheft“ wurde 1956 erneut erfolgreich verlegt. 1960 wanderte sie ihrem Mann zuliebe mit ihm nach Jerusalem aus.

Dort litt sie sehr unter der sprachlichen und kulturellen Isolation und lebte enttäuscht und einsam. Im Herbst 1974 besuchte sie ein letztes Mal Berlin. Auf dem Rückweg nach Jerusalem starb sie während eines Zwischenaufenthalts in Zürich am 21. Januar 1975; ihr Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Zürich-Friesenberg.

 

Paula Quast und Henry Altmann "… sie sprechen von mir nur leise". Ein lyrisch-musikalischen Portrait der Literatin Mascha Kaléko

Ort: Schleswig-Holstein-Haus

Termin: 12.09.2014, 19.30 Uhr

Eintritt: 10,00 € Vorverkauf/erm., 12,00 € Tageskasse

Veranstalter Schleswig-Holstein-Haus in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schwerin

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